Freitag, Juli 31, 2009

Vom ewigen Aufräumen


Habt ihr das auch schon bemerkt? Eigentlich ist man ständig am Aufräumen, Verstauen, Hinterherräumen, Wegpacken, Aussortieren, Aufheben und (wenn auch selten mal) am Wegwerfen. Zumindest geht es mir so.

Wann kaufen wir eigentlich die ganzen Sachen, die dann hinterher verstaut werden müssen?

Meine Theorie dazu ist ja, dass die Dinge einfach an versteckten Orten in der Wohnung wachsen. Zum Beispiel in meinem Schrank, also die Dinge die ich da aus den hinteren, länger nicht überprüften Ecke hole – die habe ich nie gekauft! So geschmackliche Verirrungen können einfach nicht von mir stammen. Auch der Spiegel an der Außenseite des Schrankes ist da mit mir einer Meinung, denn großgeblümte, rüschenbesetzte Blusenmonster kann ich einfach nicht freiwillig bezahlt haben. Also ist die einzig logische Erklärung die Kleiderschrankeckvermehrung. Dabei kommen wirklich seltsame Kreuzungen zustande: lila Samtschlaghosen mit außen liegendem Knopfverschluss – wobei die gefallen mir sogar.

Oder ein anderes Beispiel: Abstellkammern. Richtig schlimm ist es, wenn man im Haus zu viel Platz hat und ein wirklich großer Raum sich verselbständigen kann. Bei uns ist das der so genannte Anbau, außerdem der Keller, der Dachboden, die Werkstatt, die Scheune und der Schafstall. Aber bleiben wir beim Anbau, eigentlich mal die Speisekammer des Bauern, heute Krimskramsanhäufungsanlage. Darin finden sind Dinge wie: Brechbohnen in der Dose (gut, das passt ja zur ehemaligen Funktion), die teilen sich aber den Platz mit Vorratspacken an Sparbirnen und einem Türkranz für Weihnachten. Ein paar Haufen weiter liegt ein unvollendeter Stickteppich (mit Nadel und Faden), darunter ein Lebensvorrat an Spirituosen. Das geht ja noch alles, wie in aller Welt kamen da Baufolie, eingeschweißte Holzwolle, eine eingepackte Zarge und ein alter kohlebetriebener Herd rein? Die soll ich da abgestellt haben – nein, das kann nicht sein.

Ach ja und in einer Ecke des Raums lunzte vor kurzem eine einzelne Socke hervor. Kaum hat man sich aber wirklich in die Richtung gedreht und schaut mit beiden Augen hin: Weg!

Da bin ich mir nun ganz sicher, Socken werden nicht verkauft – schon gar nicht im Paar. Alle Angebote dieser Art sind Augenwischerei und die Erinnerungen die wir an einen entsprechenden Einkauf haben sind definitiv Gehirnwäsche der Sockenmafia. Die materialisieren sich – immer einzeln – im ganzen Haus. Leider ist das einfangen unglaublich schwer, daher gibt es in meiner Wäschekommode eine extra Schublade in der erlegte Einzelexemplare gefangen sind. Glaubt man nun einen Partner niedergekämpft zu haben und vergleicht sie mit den Insassen der Schublade... Natürlich: Entkommen!

Außerdem bringt unser Haus schwarze Haargummies hervor. Sie liegen mal da, mal dort, aber immer auf dem Boden herum – meist in schöner Harmonie mit grünen, roten oder weißen Plastikverschlusskappen von Getränkeflaschen oder Milchtüten. Um beides muss ich mich im Aufräumwahn zum Glück nicht kümmern. Sie sind beliebte Jagdobjekte meiner hausansässigen, doppelköpfigen Fellnase. Ich denk ja das Haus mag die Fellnase und lässt deswegen die Objekte der Begierde auftauchen und gelegentlich auch wieder verschwinden, denn eigentlich ist das 150 Jahre alte Fachwerkhaus zu 50% aus eben diesen Plastikverschlüssen gebaut.

Und nun, ihr Lieben, da war im Augenwinkel grad wieder die Sockenmafia unterwegs. Ich nehm mir jetzt meinen Rückenkratzer (habe ich ihn wirklich mal gekauft?): vielleicht erleg ich heute den Partner der drei Nummern zu kleinen rosa Ringelsocke, die beim letzten Mal zu vorwitzig war...

Mittwoch, Juli 29, 2009

In Bearbeitung


Seit heute geht es mir wieder gut, gestern war noch alles ein wenig wackelig und erst gegen abend - im Schein der untergehenden Sonne auf unserem Wiesengrundstück - fing sich mein Kreislauf wieder. Er hat sich inzwischen wieder komplett auf die Beine berappelt und schafft es gelegentlich sogar sich unter den Scheitel (während ich stehe!!). Das heißt: jetzt kann ich auch wieder andere Dinge tun, als schnellstmöglich ins Bett zu verschwinden.

Weit oben auf meiner Liste stehen ein Paar Socken für mich.

Das Wetter brüllt zwar nach Baumwolle und das bitte gaaaanz leicht und zart, aber die schöne grizze grüne Dochtschurwolle will ja auch verarbeitet werden, also nadel ich munter vor mich hin. Auf das die Untersetzer zu Socken werden. Vielleicht schaffe ich diesmal sogar eine schöne Ferse... Über die Farbe freue ich mich immer weider! Besonders die Farbunebenheiten gefallen mir sehr, schon an meinen beiden kleinen Kreischen kann man sehen wie lebendig das Ergebnis sein wird.

Nur an das Anfilzen werd ich mich wohl nie gewöhnen, aber auf das Ergebnis freue ich mich doch schon sehr. Und ich werde es gut gebrauchen können, wenn wir im September wieder im Kälteloch Grünewälder Strief sind.

Dienstag, Juli 28, 2009

Erfahrungen einer Ersttäterin



Gestern habe ich meiner bürgerlichen und menschlichen Pflicht genüge getan. Ich war Blutspenden. Natürlich ist mir bewusst dass da neben meiner Freiwilligkeit mir Eigenproduziertes abnehmen zu lassen auch noch ein Milliardengeschäft dran hängt, aber die Bereitschaft zum Spenden ist inzwischen wohl so gering geworden, dass es teilweise wohl wieder Geld dafür gibt.

Meine Überzeugung das zu tun ist auch so groß, dass ich mich bislang immer davor gedrückt habe, meist eher unabsichtlich. Vor meiner Zeit in Ronneburg hatte ich mich nie darum gekümmert und seither verkünden etwa zwei bis dreimal im Jahr große Plakate von den Terminen. Jedes Mal war etwas anderes, oder ich war nicht da, oder ich hatte es schlicht vergessen, oder..., oder,...

Diesmal war ich sogar schon eine Woche zu früh dran gewesen... Hatte letzte Woche das Plakat falsch gelesen und verzweifelt den Eingang zur Halle gesucht und mich nebenbei über den leeren Parkplatz gewundert.

Diesen Montag fand ich zwar wieder nicht den Eingang, dafür war der Parkplatz doch recht voll. Hinein kam ich aber auch ohne Eingang – die Hintertüre stand offen und so tauchte ich zum ersten Mal in eine mir völlig unbekannte Welt.

Mehrere Stationen – Anmeldung, Ärzte, Fingerpieksen, Tee, Liegen, Essensausgabe mit Keksverschenkung und einen großen Tisch mit vielen Einheimischen mit mindestens einer Bandage am Arm, Einer hatte zwei davon...


Also auf zur Anmeldung – Eine Ersttäterin? Jawoll! Gut, dann Ausweis, Adresse, Alter, Fragebogen, hier, hier und hier alles ausfüllen, dann zum Arzt.

Ok – der Fragebogen amüsierte mich ernsthaft. Da waren Fragen drin... Irgendwie konnt ich mir zum Teil nicht vorstellen, dass die jemand ernsthaft und ehrlich beantworten würde, wenn er erst mal so weit gekommen war – ob man Sextourist sei stand da drin.... Äh.. Nö.

Bis ich zur Ärztin vorgedrungen war, war mir schon etwas schwubbelich, ist bei mir aber recht normal, auf Ärzte, Krankenhäuser und ähnliches reagier ich immer so. Gut, Hunger hatte ich auch und wie sich im Gespräch herausstellte: zu wenig getrunken hatte ich noch dazu... Jaa, ich weiß, hätte man wissen können, aber ich hatte einfach nicht daran gedacht. War ja Ersttäterin. Unüberredete noch dazu.

Blutdruck etwas gering – die Aufregung dafür eher hoch – ich sollte mich für eine halbe Stunde raussetzen, 4 Tassen Tee trinken, dann dürfte ich spenden. OK. Raus, umgeschaut, Tee gegriffen und an den langen Tisch gesetzt.

Komische Blicke – naja, üblicherweise sitzen da die, die fertig sind und zudem nur bekannte Gesichter und dann komm ich. Nach 4 Jahren immer noch eine Zugezogene, die auch noch aus einem anderen Stadtteil kommt – ich kannte da niemanden! Egal, Witzchen bekomm ich immer hin.

Nach etwa 3 Minuten stand auch eine der örtlichen DRK neben mir und fragte nicht ganz freundlich: und was ist mit dem Spenden? Abwarten und Tee trinken erklärte ich ihr und das durfte ich dann auch. Hatten die Sorgen, man könnte den Pfefferminztee ohne Gegenleistung abgreifen?

Um mich rum nur Männer, alte, junge und alle von der freiwilligen Feuerwehr. Erklärten mir, dass alles gut werden würde. Klar, warum denn auch nicht?

Dann war die halbe Stunde rum und der Tee getrunken, also zur Pieksstation. Ja, ich bin Ersttäterin, eine Unüberredete – ich solle mir doch jemanden suchen der mich wirbt, dann bekäme ich noch ein Willkommensgeschenk. Gut, warum nicht – nach dem Spenden dann.

Ab auf die Liege – nervös war ich nun, fast wie Lampenfieber ohne Auftritt... Das Spenden selbst war harmlos, wobei ich tunlichst vermied in Richtung meines Armes zu schielen. Die Folgen wollt ich nicht erleben.

Wieder Ersttäterin – bleiben Sie noch 5 Minuten liegen – gut, mache ma. Dann aufgesetzt um etwas zu trinken. Das Trinken ging ja noch, dann wollte mein Kreislauf unbedingt in meine Füße verschwinden, ich glaube der versuchte aus dem großen Zeh herauszukommen, um sich ins Untergeschoss der Mehrzeckhalle zu verdrücken. Ähm, mir wird komisch, ich leg mich jetzt wieder hin.

Das war die erste Runde, hingelegt, diese praktischen Liegen mit angebauter Armstütze kann man schön schräg stellen, eine Beinrolle kam auch noch. Kurz danach gings wieder besser. Meine Gesichtsfarbe sei auch wieder ganz in Ordnung, sehr gut, wie mir mindestens zwei der DorfDRKler erklärten. Die Frankfurter RotKreuz Truppe sagte da nichts dazu sonder versorgte mich mit Cola.

Blutdruckmessen, Stärkungstropfen, Nachbarin anrufen, weil Autofahren war nun ja nicht mehr und ich war im falschen Ortsteil. Vorsichtiges Aufsetzten nach noch mal 5 Minuten – ja meine Gesichtsfarbe war hervorragend, danke. Mein Kreislauf wollte aber immer noch in den Keller und sich dort ein Loch graben. Ich leg mich dann mal wieder hin. Plumps! Zweite Runde.

Gut, dann geben wir ihnen halt die Flüssigkeit zurück. Im ersten Moment dachte ich die geben mir mein Blut zurück – alles umsonst! Aber neeee – das können sie ja gebrauchen und was sie haben, haben sie. Kochsalzlösung wurde reingepumpt. Mir wars echt wurscht. Meine gesunde Gesichtsfarbe kam glaube ich nur noch von der Peinlichkeitsröte meines Gesichtes. Weil die hatte ich laut DorfDRK immer noch. Außerdem beherrschte mich schon der Gedanke: Mist, nu pumpen sie das halbe Kilo wieder rein, Mist! Mist! Kein gutes Ergebnis auf der Waage! Mist!

Hoch lebe die gute Nachbarschaft! Mein Mann war arbeiten in Frankfurt und konnte mir nicht helfen – ohne meine lieben Nachbarn hätte ich mir auch noch darüber den Kopf zerbrechen dürfen. So wurde ich nach Hause kutschiert und dort sogar noch mit Gegrilltem gefüttert.

Etwa doppelt so oft wie meine Gesichtsfarbe gelobt wurde, bekam ich zu hören, dass das alles so gar nicht normal sei und es wohl am Wetter lag – die DorfDRK wollte um Gottes Willen keine Erstspenderin (Unüberredet!) verlieren.

Haben sie auch nicht, aber eines kann ich euch sagen, wenn sich das Drama beim nächsten Mal wiederholt, dann wars das für mich! =;o)

Montag, Juli 27, 2009

Gute Laune


Heute ist ein toller Tag, die Augen aufgemacht und die Sonne lacht die Birke vorm Fenster an, die dadurch herrlich vor dem blauen Himmel strahlt. Da macht es auch (fast) nichts aus, dass es gestern Abend beim Musik suchen über Napster lang und spät geworden ist.

Meine Knuffnasis sind zur Zeit auch kuschlig und lieb - es sei denn ich habe irgendwo Blumen aufgestellt...

Ich freu mich so, alles ist gerade positiv und das Gefühl es kann nur alles gut werden versüßt den Moment.

Vielleicht schaffe ich es sogar wieder ins Programm hinein, denn heute Morgen hat mich noch nicht einmal meine Waage geärgert. Auf dem Weg zur Arbeit hat mich auch noch der Rainfarn angelacht, der wird dann später noch abgeerntet.

Das Leben ist schön! Halt an, atme durch, mach es Dir bewußt und genieße den Tag – oder auch nur den Augenblick! Schlechte Nachrichten kommen schnell und lassen sich nicht aufhalten.

Habt einen ebenso guten Start in die neue Woche wie ich.

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Freitag, Juli 24, 2009

Indigo Farbumschlag



Diese Bilder sind schon vor zwei Jahren entstanden, damals hatte ich den ersten Kontakt mit Naturfarben selber färben. Polle, eine versierte Schneiderin und Färberin färbte mit mir und noch einer anderen Freundin Indigo. Dabei habe ich den Farbumschlag von Gelb – wie es aus der Küppe kommt, zu Blau – dem Endergebnis, fotografiert.

Ich find das Ereignis immer wieder faszinierend!

Donnerstag, Juli 23, 2009

Grizze Grün


Leider geht das unglaubliche Grün in diesem Bild etwas unter – aber ist es nicht toll?

Färbeexperimente




Schon vor einiger Zeit habe ich mit ein paar Freundinnen gefärbt. Wir hatten drei Tage Zeit und wollten drei Farben herausbekommen.

Es sollte ein schön leuchtendes Gelb –Kastanienblättern, ein Blau – Indigo und ein schön sattes Flaschengrün – Indigoüberfärbung der Kastanienblätter, ergeben.

Am Freitagabend pflückten wir die Kastanienblätter und füllten zwei große Kessel damit. Vorher hatte ich etwas Sorge wie wohl der Baum danach aussehen würde, aber man merkt es ihm nicht an. Über Nacht ließen wir die Blätter einweichen und sich noch mal so richtig mit Wasser voll saugen.

Gleich am frühen Morgen heizten wir die Suppen ein, kochten die Blätter aus, kühlten den Sud runter, entfernten die Blätter und gaben die vorgebeizte Wolle ein. Da wir einiges an Personen waren, hatte ich mich entschieden, dass wir keine Stoffe, sondern nur Garne färben wollten.

Am Ende des ersten Tages hatten wir dann unser Gelb – naja, es war eher ein Gelbgrün und war leider gar nicht so schön strahlend wie erwartet. Ich nehme an, dass wir nicht genug Blätter gesammelt hatten. Zum Glück gefiel allen das Ergebnis.

Am Sonntag setzten wir dann Indigo an. Zuerst die Stränge die nur Blau werden sollten und der Farbumschlag war für alle die es noch nie gesehen hatten spektakulär. Wahrscheinlich auch die Mädels die da wie die Wilden die Wollstränge schleuderten... Unser Dorf, oder zumindest diejenigen, die an unserem Grundstück vorbei kamen, hatten echt was zu sehen.

Danach legten wir die gelben Garne ein und waren nicht wenig überrascht als wir sie ausschlugen: Ein grizze Grün kam zum Vorschein, so quitschig und hell, wie man es kaum von Naturgefärbtem erwartet. Zwar war das ebenfalls nicht das war wir ursprünglich wollten, aber die Begeisterung ist bei allen hoch. Nun müssen wir nur noch versuchen das zu wiederholen, denn die Farbe wollten irgendwie alle haben...

Aus meinem grünen Dochtgarn nadel ich mir zur Zeit ein Paar Socken – ich freu mich schon riesig darauf sie tragen zu können.

Dienstag, Juli 21, 2009

Darf ich vorstellen? Mein Dachboden!



Hach bin ich stolz, ich habe einen richtigen Trockenboden! Hüpfend und singend könnt ich durchs Haus springen und mein Dauergrinsen ist eigentlich auch nicht mehr weg zu denken.

Seit ich dieses Jahr zum ersten Mal ganz selbständig mit Naturstoffen gefärbt habe, hat mich ja dieser Virus infiziert. Natürlich könnte ich mir einfach die Zutaten im Netz bestellen, aber gerade das Selbermachen ist der Teil, der mich daran so fasziniert.

Ganz nebenbei fange ich an die verschiedenen Wildkräuter meiner Umgebung kennen zu lernen. Der Hintergrund ist zwar immer die Frage: kann man damit Färben? Aber Wissen schadet ja nie. Demnächst fange ich wohl auch an meine Gartenwüste in einen Bauern-, bzw. Färbegarten umzuwandeln. Ok - das ist Zukunftsmusik, die Zeit habe ich (noch) nicht.

Auf die Idee wild wachsende Kräuter zu essen würde ich allerdings nicht kommen, da habe ich wirklich zu viel Respekt vor dem Fuchsbandwurm und den Pestiziden, die die Bauern hier so verwenden. Da ich meine Pflanzen meist direkt vom Straßenrand sammele.

Auf meinem Dachboden trocknen gerade Reseda luteola – wunderschönes Goldgelb; Rainfarn – ebenfalls Gelb und Blutweiderich – das soll ein Rot ergeben, vor sich hin. Auf die Idee selbst zu sammeln brachte mich eine Freundin, die ein großes Feld Reseda fand. Leider wächst das Zeug bei uns in der Gegend nicht, zumindest nicht so, dass ich es schon mal irgendwo bewusst gesehen hätte. Als ich vor kurzem zufällig bei Ihnen in der Gegend war, packten wir mein Auto voll und wenn es getrocknet ist und wir uns wieder sehen, bringe ich ihr einen Teil davon wieder zurück.

Ergebnis dieses Sammelns war dann, dass ich schier meine Augen nicht mehr vom Seitenrand lassen konnte. Gut für meinen Benzinverbrauch, schlecht für eilige Autobahnbenutzer.

Mit dieser neuen – nicht geraden guten – Angewohnheit fiel mir dann auf, wie viel Färbepflanzen zur Zeit blühen und nur darauf warten eingesammelt zu werden.

Eine Gartenschere liegt nun auf Anschlag im Auto! Natur! Ich koooommme!

Montag, Juli 06, 2009

Meine beiden Knuffnasis


Ich war letzte Woche nicht ganz freiwillig an mein Sofa gekettet und hatte von dort aus gute Sicht auf dieses Schauspiel.

Einfach zum Grinsen die beiden.

Liebe Grüße,
Mohne

Samstag, Juli 04, 2009

Wieder da


Puuuuust. Hust....

Erst mal entstauben. Die vergangenen Monate hatte ich keine Zeit mich um den Blog oder den Kreativtausch zu kümmern.

Aber alles hat seine Zeit und ich bin wieder aktiv geworden - so ganz ohne gehts eh nicht. Wärend meiner blogabstinenten Zeit habe ich mich um den Videoschnitt gekümmert und endlich das Video zum Grünewälder Strief beendet, mit einem Konzertvideo von Schabernax begonnen - das steht kurz vor der Fertigstellung, war aber auch traditionell handwerklich unterwegs.

So habe ich das Naturfärben für mich entdeckt, obwohl ich bereits vor zwei Jahren an meinem ersten Kurs bei einer Freundin teilgenommen habe, war ich damals wohl einfach nicht soweit. Dieses Jahr habe ich erneut teilgenommen und nu hats mich erwischt.

Inzwischen liegen verschiedene wunderschöne Stoffe angehäuft im Schrank und über die Auswahl an Wollgarnen zum Sticken und Naalbinden kann ich auch nicht klagen.

Außerdem habe ich mir endlich ein zweites Paar Strümpfe genäht, ein Kopftuch das zur Abwechslung mal bombig sitzt und ein Paar Beinlinge für meinen Süßen fabriziert. Alles von Hand - ich werd noch zum A-Fanatiker (Gott behüte!!). Aber es macht einfach Spaß. In ein paar Wochen will ich dafür sorgen, dass ich nicht mehr nur fantastische, naturgefärbte Wollstoffe horte, sondern sie auch verbrauche. Eine Freundin möchte mit mir ein paar Schnitte erstellen, dann trau ich mich auch mit der Schere an den kostbaren Stoff!

Bereits im Frühjahr habe ich zudem mit einer kleinen Likörproduktion angefangen. Nachdem mein Quittenlikörversuch unerhört lecker war (danke Susi!!!), habe ich mich an weitere Tröpfchen gewagt und herausgekommen sind Ananaslikör, Orangenlikör, Bierlikör und Bärenfang. Der Bierlikör ist der absolute Hammer geworden, der Bärenfang wartet noch auf das "Abziehen" und Ananas und Orange sind auch nicht von schlechten Eltern. Da mein Liebster inzwischen auch noch unter die Bierbrauer ging, entwickeln wir uns zur getränkeherstellenden Familie, die leckeres mit Alkohol produziert und alles für den Eigenbedarf *hicks* =;o)

Ach ja, Erdbeermarmelade, sowie Holunderblütensirup hab ich nebenbei auch noch gemacht und an einem Paar Socken für Männe in Naalbindingtechnik sitz ich grade noch - die werden nachher noch fertig.

Eigentlich doch eine ganze Menge, fühlte sich vor dem Text noch so wenig und faul an...

Lieben Gruß,
Mohne