Zugenommen!

Ach was freu ich mich! Meine Bohne hat auf heut morgen 50 Gramm zugenommen - es ist immer noch seltsam sich über Zunahmen zu freuen. Das bedeutet nun, dass wir sehr wahrscheinlich heute nach Hause gehen dürfen.

Ganz nebenbei haben sie etwas Platzprobleme hier auf Station - ich glaub die sind froh das Zimmer frei zu bekommen. Wir hatten hier den wirklich seltenen Luxus eines Einzelzimmers inklusive Bad! Tolle Sache. Im ersten Augenblick war ich etwas konsterniert, wo ich denn schlafen solle - denn da war nur das Gitterbett für meinen Sohnemann, ansonsten war das Zimmer ganz schön leer. Die Schwester sah wohl meinen Blick und sagte lachend - der Schrank da, da ist Ihr Bett drin.

Ich hab noch nie in einem ausklappbaren Schrankbett geschlafen, aber bei meinem Gewicht musste ich mir auch keine Sorgen machen, dass es von alleine Nachts hochklappt oder so was =;o)

Aber ich bin froh wenns vorbei ist! Eigentlich wollten wir dieses Wochenende zur Tannenburg - dort findet ein Mittelalterfest statt und wir haben da ne Menge Freunde. Aber das wird nun nix mehr werden.

Am wichtigsten ist mir, dass meine Bohne wieder etwas mehr isst und einen sogar anlacht wenn er nix mehr will. Vor zwei Wochen brüllte er fast durchgehend, mal mit mehr mal mit weniger Wut, mal kläglicher mal entschiedener. Auf jeden Fall kaum zum Aushalten, wenn man einfach nicht weiß was los ist.

Gut, was los war wissen wir immer noch nicht so genau. Viele Untersuchungen wurden gemacht - sie haben Bohne hier wirklich auf links gedreht, aber es kam nichts dabei raus. Ehrlich gesagt, bei den meisten Dingen bin ich da auch herzlichst froh darüber! Eigentlich sind nur drei wesentliche Veränderungen passiert: 1. er bekam jeden Tag Manuelle Therapie, bei dem ihm der C3 (Halswirbel) wieder an den rechten Platz gerückt wurde. 2. Er trinkt nun im Liegen mit dem Kopf auf seiner Lieblingsseite - jeden Versuch ihn wieder mal hoch zu nehmen endete in weniger Trinkmenge und einem brüllenden Kerlchen. Es scheint aber keinen physiologischen Grund zu geben, nur einen gewaltigen Dickkopf! (Himmel freu ich mich auf die Trotzphase...) 3. Und vielleicht war es auch nur das: wir haben von Beba Pre HA auf Neocate auf Beba Pre (ohne HA) umgestellt. Seit er nur noch Beba Pre bekommt trinkt er mehr, mit mehr Freude und (um es mal im Klartext zu schreiben) er kackt auch viel besser seither.

Ganz nebenbei freu ich mich wirklich, dass ich meinen Geburtstag nächste Woche nicht hier feiern muss!!!

Auf dass wir wirklich heim dürfen und auf dass ich es auch zuhause mal schaffe hier von Bohne zu berichten.

Liebe Grüße,
Mohne

Die schönen Dinge

Dieses Jahr ist ja wenig so verlaufen, wie ich es mir im Vorhinein vorgestellt und ausgemalt habe. Daher muss ich mich immer mal wieder daran erinnern, dass es auch wirklich schöne Dinge gibt. Nein, nun kommt nicht das "Wenn er dann nur einmal lächelt..."

Klar ist es toll, dass er inzwischen die Mama, den Papa und auch seine übrige Umgebung anlacht. Aber das was mich alles andere komplett vergessen lässt ist, wenn er sich an meinen Hals kuschelt und einpennt (ok...anstatt einen ordentlichen börps von sich zu geben.... Man kann wohl nicht alles haben). Das ist mit Abstand das schönste Gefühl zur Zeit für mich. Bei der Mama ist es so schön, da kann man wunderbar pennen.

Ich bin mir sicher: wenn die Zeit vorbei ist - dem werd ich etwas nachtrauern. Daher genieße ich es jetzt aus vollen Zügen!

Inzwischen hat Bohne auch wieder angefangen zu trinken, warum? Ja, wenn wir das so genau wüßten. Vielleicht gehen ihm fast zwei Wochen Krankenhaus auch auf den Geist? Vielleicht will er am Montag auch unbedingt zum PeKiP? Vielleicht mag er Mamas Geburtstag auch nicht auf Linoleumfußboden feiern? Keine Ahnung! Hauptsache er trinkt und nimmt endlich wieder zu!

Voraussetzung vom Arzt: Zwei Tage in Folge zunehmen und wir dürfen heim. Heute war Tag 1!

Und grade hat er 100ml gesüffelt. Drückt uns die Daumen!!

Gruß,
Mohne

Krankenhauskoller

Nun sind wir schon wieder eine Woche hier und grade heute Abend hatte ich den Eindruck es hat sich so gar nichts getan.

In der Zwischenzeit wurde versucht Bohne auf Neocate umzustellen. Das ist eine Säuglingsnahrung, bei der alle Eiweißketten zerschlagen sind, so dass es keine Allergien bedienen kann. Dabei geht es um Laktose Intoleranz, eine der möglichen Ursachen für Bohnes Trinkverweigerung. Denn wenn die Speiseröhre entzündet ist lässt sich halt schlecht schlucken.

Nun riecht dieses Neocate schon als hätte man einen Brathahn erst mal zwei Tage stehen lassen und dann durch den Mixer gelassen - zumindest fanden wir als Eltern das so. Eigentlich probiere ich alles was mein Sohn so zu sich nehmen soll - da konnt ich mich aber echt nicht überwinden...

Tja und Bohne fand es wohl auch nicht so prickelnd, auf jeden Fall hat er das Neocate komplett verweigert. In der Zwischenzeit hatte ich ihn so weit, dass er mit einigen Tricks (im Liegen trinken lassen, mit einem Teesauger der Größe 2, Beba Pre - ohne HA) so um die 80ml pro Trinkgang nahm. Mit Neocate waren es dann 45ml den gesamten Tag.

Heute kam dann der Oberarzt und sagte zu Bohne, dass der kleine Kämpfer sich durchgesetzt hätte und stellte die Nahrung wieder auf Beba Pre um. Bohne bedankte sich mit prompten 80ml. Dann noch mal 75ml und am Abend ging leider der ganze Zirkus wieder von vorne los, 15ml und dann war wieder Schluss. Allerdings ist ihm der Venenzugang kaputt gegangen und das muss tierisch weh tun. Naja, auf jeden Fall war ich ganz schön frustriert darüber. Irgendwie fühlt es sich halt an als wären wir eine Woche da und nix ist passiert....

Morgen geht es nach Frankfurt zu einem Professor, der sich den Kopp unserer Bohne anschaut - es könnte auch sein, dass sein Schiefhals der Grund für das ganze Dilemma ist. Wir werden sehen. Keine Ahnung ob ich hoffen soll, dass er was findet oder eher nicht. Aber eigentlich will ich nur noch wissen was los ist.

Liebe Grüße,
Mohne

Neues aus der Anstalt...

Nun hat es so lange gedauert, bis ich wieder die Zeit und Muse finde hier etwas zu posten. Und dann dass: Wir sind zurück. =:o( Seit Montag dieser Woche sind wir wieder stationär im Krankenhaus aufgenommen. Im Gegensatz zum letzten Mal auf der Kinderstation und es ist - zum Glück - nix lebensgefährliches. Bohne hat aufgehört zu essen - ok, auf Dauer, wenn man nichts dagegen macht, doch lebensbedrohend. Aber so weit lassen wir das hier nicht kommen. Wenn nicht durch den Mund und Magen, dann halt direkt...

Hier sind alle immernoch auf der Ursachen Suche und sein Trink/Essverhalten hat sich leider noch nicht gebessert. Begonnen hat das ganze vor nun etwa vier Wochen, er wollte nicht mehr die ganze Portion essen und fing an sich gegen Ende des Fläschchens zu winden und den Eindruck zu vermitteln, er würde ganz sicher umkommen, wenn er auch nur einen Schluck mehr zu sich nehmen müsse.

Das verschlimmerte sich bis er letzte Woche Montag gar nichts mehr wollte, er verweigerte fast komplett ab dem ersten Schluck. Wir waren beim Kinderarzt, der meinte jedoch, es sei noch kein Grund zur Besorgnis, der fängt sich schon wieder. Und er würde keine körperlichen Gründe finden. Danach waren wir unterwegs, immer bemüht ihm pro Mahlzeit wenigstens 20 bis 50 Milliliter einzutrichtern. Am Tag kamen wir so auf 150 bis 250 Milliliter (davor nahm er pro Trinkgang 120 und dass gerne 6 mal am Tag...)

Als wir zurück kamen und es immer noch nicht besser geworden war, fuhren wir direkt zur Klinik (Kinderarzt hat Urlaub) und die haben uns auch direktemang dabehalten. So bin ich also schon wieder 6 Tage mitaufgenommen in der Klinik. Es gibt zwar ein paar Ideen, aber noch keine Lösungen. Und alle Ansätze sind Zeitaufwändig, ich werd also noch etwas hier rumlungern...

Inzwischen hat er auch wieder zugenommen und wog heute morgen 5100 Gramm - den Infusionen sei Dank. Er ist inzwischen 60 cm lang und eigentlich quietsch fidel. Das er einen mächtigen Knast haben müsste sieht und merkt man ihm auch kaum an - er lacht nun viel und schaut inzwischen die Mama auch gerne mal länger an. Vor allem dann wenn er bei mir im Arm liegt. Es ist ein super schönes Gefühl - wenn ich mich dem Ausspruch "Wenn sie dann auch nur einmal lächeln..." nicht zu 100% anschließen kann. Grade mit dem Trinkverweigern treibt er mich regelmäßig in den Wahnsinn!

Wir machen uns nun auf in eine weitere Runde: Bohne Du Must Trinken und bei nächster Gelegenheit schreib ich euch dann mal, was wir in den zwei Monaten "Freiheit" so getrieben haben!

Ich freue mich übrigens über Kommentare und auch über Mails, solltet ihr Fragen haben immer her damit. Vielleicht dauert es etwas mit dem Beantworten, aber ich geb mir Mühe =;o)

Liebe Grüße,
Mohne

117 Tage + 5

Seit fünf Tagen sind wir nun zuhause und prompt bleibt keine Zeit mehr zum Bloggen.

Nach 117 Tagen in der Klinik durften wir also am Montag zusammen nach hause fahren, wie zu erwarten war der Abschied eine Mischung aus Hochgefühl, etwas Wehmut und nackter Panik vor dem was nun kommt.

Uns wurde noch in der Klinik gesagt, dass wir Alltag haben sollen. Natürlich müssen wir darauf achten, dass Böhnchen keinen Infekt ab bekommt - aber das ist eigentlich auch nicht anders als bei reifen Kindern. Er hat halt ein erhöhtes Risiko, dass ein Infekt der Atemwege einen dramatischen Verlauf nimmt.

Auf der Heimfahrt waren wir also kurz mit Bohne im IKEA, da war nicht viel los und er hats komplett verpennt. Wenn das nicht so gewesen wäre hätt ich auch auf dem Absatz kehrt gemacht. So konnten wir eine große Spieldecke für ihn besorgen.

Zuhause hab ich ihn dann über die Hausschwelle getragen. Leider war es nicht so ganz erhaben das Gefühl, denn just da fiel es ihm ein, dass brüllen eine super Sache ist.

Apropos - ich muss mal kurz - komme schon Böhnchen!

Die Nacht war dann recht kurz, denn auch wenn man noch so viel vorbereitet hat, es fehlt dann doch immer noch was und er kam doch soooo plötzlich nach Hause =;o)

Gleich am nächsten Tag hatten wir die U4 beim Kinderarzt, der hat ihm auch KG verordnet, da Bohne ja immer nach rechts schaut und die linke Seite eigentlich gar nicht mag.

Inzwischen haben wir uns auch eingegrooved, draußen waren wir gestern zum ersten Mal, denn davor regnete es dauernd oder Bohne hatte Hunger, auf jeden Fall ging es irgendwie nicht vorher.

Aber seinen Antrittsbesuch bei den Nachbarn hat er ebenfalls recht schnell hinter sich gebracht, aber natürlich wollen alle unsere Bohne bestaunen. So muss ich nachher beim Spaziergang noch mal da und dort läuten, damit die Windelschenker auch mal einen Blick riskieren können. Aber bei dem schönen Wetter heute sollte das kein Problem sein.

Einen festen Rhythmus haben wir hier noch nicht, aber es pendelt sich so langsam ein. Nachts hat bekommt er gegen 0:00 Uhr sein Essen und dann will er wieder zwischen 5:00 und 6:00 was haben. Das ist annehmber, besonders für den Schlafbedarf der Mama.

Die Wohnung sieht auch annehmbar aus und das obwohl mir alle Welt sagte ich hätte dafür sicherlich keine Zeit oder Muse. Aber wir haben ja einen Papa, der Schicht arbeitet und so immer mal wieder zu Papaunüblichen Zeiten helfen kann, was er tatkräftig tut!

Morgen wird unser Süßer schon 4 Monate alt, aber eigentlich ist es ja erst einer und dafür macht er sich super!

Das Bild oben wollt ich euch nicht vorenthalten - so lag er gestern schlafend in seiner Wiege: er sah aus, als würde er seine Socken segnen wollen...

Liebe Grüße,
Mohne

Morgen =;o)

Noch eine Nacht und dann ist der große Tag endlich da! Morgen gehen wir heim. Kaum zu glauben, aber nach nun 117 Tagen soll es vorbei sein mit dem täglichen Krankenhausaufenthalt und allem was so dazu gehört. Ob nun Leid oder Luxus.

Der 11.07.2011 ist also Böhnchens homecoming day.

Seit Freitag ist schon wieder viel passiert - Bohne wurde noch mal von oben bis unten durchgecheckt. Wir hatten zwei mal Einweisung was zu tun ist, wenn es zum Notfall kommt und dazwischen immer mal wieder Schwestern, die sich von uns verabschieden.

Irgendwie kann ich es mir nicht so recht vorstellen, morgen werden wir also unser Zeug zusammen packen, Bohne in seinen Babysave Sleeper legen und zum letzten Mal aus der Tür gehen. Sicher bin ich mir, dass ich mit einem lachenden und einem zumindest traurigem Auge gehen werde. Wie schon geschrieben, ich werde die Menschen vermissen (ok und die Fläschchen, vielleicht auch die niemals versiegende Wäsche, die Putzfeen und.... - hey, ich bin auch nur Mensch und ab und zu darf man auch mal faul sein!), nicht aber die Umstände und schon gar nicht die ganzen Maschinen.

Seit gestern sind wir autark, will sagen Böhnchen hängt nur noch am Heimmonitor und der ist deutlich ruhiger als das Stationspendant. Einerseits ist es eben träger und andererseits kommt grad der Sättigungssensor besser mit Böhnchens dicken Füßchen klar. Es gibt viel seltener Sensor Alarme.

Die ganzen Untersuchungen hier sind ohne Befund durchgegangen, es gibt noch das ein oder andere, dass vom Kinderarzt verstärkt beobachtet werden muss, aber dass ist eben so.

Morgen Nachmittag ist dann das Elterngespräch und danach gehts ab nach Hause!

Uiiii!

Liebe Grüße,
Mohne

Montag =:o(

Oooch Möönsch...

Nix Samstag, doch erst Montag und das ist auch noch nicht ganz sicher. Der Monitor ist nun mit viel hin und her da - da kam ein anderer als alle Welt hier erwartete. Gut, er ist kleiner, hat aber ein paar andere Eigenarten, die mir nicht gefallen.

Dazu gehören nur 8 Stunden Akku Laufzeit - das Modell das eigentlich hier hätte auftauchen sollen hätte 24 Stunden gehabt. Außerdem und das ist wichtiger, dieses Gerät hat nur einen Warnton für alle Alarme. Nun gibt es aber Alarme die sind nicht sonderlich wild - da muss man nicht sofort auf hab acht Stellung gehen, bei anderen sollte man sofort hellwach daneben stehen. Ein Ton für alles wird also bewirken, dass man Anfangs bei jedem Alarm hochschreckt und hellwach ist, um später dann vielleicht zu locker zu werden. Nicht gut.

Der Monitor läuft also und unsere Bohne ist nun zu einem halben Borg geworden, so viele Kabel. Wie schon vorher gesagt laufen nun zwei Monitore parallel. Die Nacht wird lustig werden, denn so ganz einig sind sich die beiden nicht. Mal mööpt der Eine, dann der Andere, ab und zu auch zusammen.

Ab morgen ist dann nur noch unserer dran - ach das wird schon werden.

Heute ist den Ärzten dann noch eingefallen, dass Böhnchen mal schnell noch nach Gießen sollte. Das Herz sollte überprüft werden, ob es wegen der nicht so ganz richtig funktionierenden Lunge Schaden genommen hat. Das wurde aber ein paar Stunden später wieder abgesagt. Wir bekommen nun einen Termin bei einem niedergelassenen Kinderkardiologen, irgendwann kommende Woche.

Eine Schwester hatte mir schon vor Wochen erzählt, dass so was passieren kann. Den Ärzten fällt gerne mal kurz vor Schluss ein, was sie noch alles machen wollten. Nicht dass man dafür vorher nicht schon Zeit gehabt hätte. Böhnchen ist ja auch nur sooo kurz da gewesen. Auf jeden Fall wurde grade noch ein Röntgenbild gemacht, Urin abgenommen, Blut gezapft. Außerdem sollen noch die Nieren und der Kopf geschallt werden und ich glaub ich hab noch was vergessen.

Egal, vor Montag sind wir hier also nicht raus

=:o(

Doof.

Liebe Grüße,
Mohne

Samstag!!!

Erst lange nix und dann zwei Postings an einem Tag.

Grade kam der Anruf der Firma die den Monitor liefert - morgen um 11 Uhr ist es soweit. Dann bekomm ich die Einweisung in das Gerät und wir werden Böhnchen gleich dran anschließen.

Um 15 Uhr bekommt Männe den Sauerstoffanteil nach Hause geliefert - wir bekommen einen Konzentrator. Wenn ich darüber nachdenke, dass ich vor zwei Jahren überlegt habe mir so ein Ding wegen Perlendrehen anzuschaffen.... Schon seltsam.

Dann heißt es 24 Stunden warten und noch die Erste Hilfe Schulung machen. Ja und dann... dann nehmen wir unsere Bohne und fahren nach Hause. Das ist irgendwie noch seltsamer.

Hier meinte eine Schwester schon: da muss ich Sie aber ganz feste drücken, denn ich hab erst am Montag wieder Dienst!

Nach so langer Zeit täglich hier und zwei Wochen mit aufgenommen - da wird es fast schwer mit dem Abschied. Aber nur von den Leuten, nicht von den Umständen und Geräten.

Gleichzeitig heißt Samstag natürlich auch, dass ich noch knackige zwei Übernachtungen im Luxus habe, so mit unendlich vielen Windeln, allen Utensilien, vorbereiteter Milch im Wärmeschrank und so weiter. Aber daheim ist es halt immer noch am schönsten!

Samstag - Samstag - Samstag!

Liebe Grüße,
Mohne

Ein Ende in Sicht!

Wir dürfen bald heim.

Allerdings wie schon zu erwarten gehen wir mit Monitor nach hause, also kein Ende der ganzen Kabelage - aber immerhin zuhause.

Seit nun zwei Wochen bin ich hier mit im Krankenhaus und habe es wirklich nicht bereut, ganz im Gegenteil - ich kann nur jeder Mutter in der gleichen Situation dazu raten das ebenso zu tun. Es beruhigt ungemein endlich mehr selbst tun zu können und ganz nebenbei hat man sich um sonst recht wenig zu kümmern. Das Essen wird gebracht, die Wäsche die die Bohne verursacht wird erledigt und persönliche Bespasung durch die Schwestern - die ich inzwischen alle kenne - gibts noch obendrauf. Einzig der Schlafmangel bleibt da über. Na, und selbst den kann man hier einfacher bekämpfen als zuhause. Zumindest wenn man das möchte.

Letzte Woche Donnerstag bei der Chefvisiste ging es zum ersten Mal von ärztlicher Seite um die Entlassung. Allerdings wollten wir eben noch mal schauen, ob der Monitor nicht vielleicht doch unnötig wird. Aber Böhnchen will den Monitor, die Sättigungsabfälle sind nach wie vor nicht dramatisch und vor allem wenn er in Aktion ist. Aber ich fühl mich um einiges sicherer, vor allem weil seine neueste Marotte nun Bradykardien im Schlaf sind.

Davon hat er zum Glück nur ganz wenige und er befreit sich sofort alleine davon und auch die Sättigung ist davon recht unbeeindruckt. Gut fühlen ist da aber was anderes, zumindest wenn man so was unbeobachtet vermutet...

Nun wurde am Montag also der Monitor und der Sauerstoff bestellt. Das Zeug soll bis Freitag da sein. Ab dem Moment hat unser Süßer dann die doppelte Anzahl an Dioden und Kabel am Leib, denn der neue Monitor muss für 24 Stunden parallel zum alten laufen. Außerdem gibts noch eine Einweisung in die Bedienung des Gerätes und ein ernstgemeinter Erste Hilfe Kurs. Tja und dann gehts nach Hause - wahrscheinlich schon am Wochenende!

Ich kanns noch nicht recht glauben!

Hach - das wird schön!

Liebe Grüße,
Mohne

Ich, das Zahnfleisch und der Krückstock

Es gibt auch wirklich schlechte Tage.

Gestern war so einer für uns, ich glaub Böhnchen hat genau so gelitten wie ich es habe. Dabei fing alles noch recht ruhig an. Ja, er war unleidig, wahrscheinlich wegen der Vereisung und ja, er hatte eine größere Menge Dipps als die Tage zuvor. Vor allem waren sie durchgehend tiefer als vorher.

Aber er hat noch ganz ordentlich geschlafen, zumindest bis Nachts um 3. Ab da fing das Theater an. Zuerst sah die Versorgung recht normal aus, trinken, wickeln, noch mal trinken, verschlucken - nu gehts los - Mama voll spucken und dabei eine Menge vom Getrunkenen wieder raus lassen. Ok, also umziehen:

1. Mal weil ja vollgekotzt
2. Mal weil ausgesuchter Body zu eng am Hals war und auf dem Hämangiom rumscheuerte - gar nicht gut! Vor allem weil das inzwischen aufgeplatzt war und gar nicht mehr schön aussah. Es nässte.
3. Mal weil Mama beim letzten Schluck wieder vollgekotzt und sich selbst gleich mit.

Mama ist schon komplett durch den Wind und inzwischen sind auch mal locker 3 Stunden vergangen. Schlafen? Nö, wozu denn, lautes Jammern und Brüllen, wahrscheinlich weils wehtut? Endloses Bimmeln bei Minimum 79, eher mal 70 oder gar 64 Prozent Sättigung. Mama darf also auch nicht schlafen und nach dem gestrigen Tag ebenfalls ohne Schlaf wird sie immer fahriger. Was die Bohne nicht grade ruhiger macht.

Als ich zum gefühlt zweihundersten Mal aufgestanden war, beschloss ich, dass er wohl doch wieder Hunger hat und nicht nur laut quäckt bis er den Schnulli bekommt - nur um ihn drei mal Saugen später wieder ausspuckt, um maximal 10 Minuten später das gleiche Spiel durch zuziehen. Also zog ich los und holte eine Portion Muttermilch. Medikamente hatte er eigentlich vor knapp 2 Stunden zuletzt bekommen, war mir nun nicht sicher ob er jetzt wieder welche bekommen sollte oder ob das warten konnte. Auf die Idee nachzufragen kam ich mit meinem lahmen Hirn erst nach 10 mal Sättigungsbimmeln unter 80% und nachdem ich angefangen hatte ihm Säuglingsmilch (Beba) zu geben.

Die Schwester war sehr schnell, hörte mir nicht recht zu, drückte mir alles inklusive einer vollen Flasche Beba in die Hand (die würde er nie und nimmer ganz austrinken). Ich war nicht mehr in der Lage mich richtig zu wehren und gab ihm erst die Medikamente - alleine immer nicht ganz so einfach für mich. Vor allem weil NaGly mit dabei war und eine Bradykardie fast vorherzusehen. Und prompt stürzte er ab und zwar richtig tief. Die Tatsache dass ich nun zum ersten Mal seit Sonntag den Sauerstoff an schmeißen musste, um ihn von seiner 45% Sättigung wieder hoch zuholen, brachte mein Tränenfass zum überlaufen.

Davon dass er sich mit der neuen Flasche Beba natürlich verschluckte wurds nicht besser, ich hatte mich verführen lassen, weil Böhnchen immer noch was wollte.

Also zum 4. Mal umziehen und das mit einer komplett unleidigen Bohne, die nur noch schrie und einer Mama die am Ende der Nerven angekommen war und nur noch heulte. Super Sache sag ich euch.

Zwischendurch die etlichen Sättigungsabfälle unter 80 aufschreiben - das hebt die Stimmung auch nicht. Da fragte ich mich: werden wir für immer hier bleiben?

Bohne ins Bett gelegt. Vorher beim Füttern war er total müde - ansonsten hätt er sich ja auch nicht verschluckt - und war eigentlich schon eingeschlafen. Im Bettchen liegend war das alles vergessen und er brüllte mich wieder an. Schnulli war auch nicht das Wahre. Damit ich nun vielleicht doch mal für eine Stunde die Augen zu bekam, verbarrikadierte ich mich mit Kissen im Nacken und Kissen auf den Knien, die Armlehnen auf Anschlag nach oben gezogen und Bohne unter einem Tuch irgendwo in der Mitte zwischen den gesicherten Armen, auf dem sauteuren Stillstuhl den ich im Zimmer stehen hab. Ein Monster Teil mit allen Schikanen. Und kaum auf der Brust schlief Bohne seelig und ich auch. Soweit das mit der ständigen Sorge er könne vielleicht doch fallen geht.

Kein einziger Abfall, die ganzen zwei Stunden auf meiner Brust. Leider half mir das auch nicht endlos gegen meine Müdigkeit weiter, vor allem weil das Gebrüll fast sofort wieder einsetzte als Böhnchen wieder im Bett lag. Meine klitzekleine Hoffnung nun vielleicht noch etwas im Bett zu schlafen, zerschlug sich somit. Als die neue Schicht Schwestern kam wurde mir Böhnchen kurzerhand abgenommen und in seinem Bettchen raus geschoben. Schlaf - seliger Schlaf, wenn auch nicht traumlos, aber doch recht tief.

Männe kam und übernahm die Bohnenpflege im anderen Zimmer - der war übrigens sehr lieb nachdem die unleidige Mama nicht mehr in der Nähe war...

Heute geht es mir schon viel besser - Böhnchen auch, die Abfälle sind nicht mehr so tief, dafür aber sein Schlaf.

Halleluja!

Gruß,
Mohne

Das magische E

Zwei Tage und so viel passiert.

Böhnchen und ich hatten unseren ersten Babys Grand Day Out! Wir waren mit einem mobilem Monitor und er sehr gut eingepackt auf dem Klinikgelände unterwegs. Eine dreiviertel Stunde schob ich ihn mit breitestem Honigkuchenpferdgrinsen mal da hin und mal dort hin. Veranstaltete kleine Fotoshootings und hab mit Sicherheit den Ein oder Anderen in der Pause erstaunt, warum ich zum vierten und fünften Mal mit meinem Kinderwagen in dieser Sackgasse lande und wieder rausmarschiere. Egal - es war einfach nur großartig.

Wir hatten auch die obligatorische ältere Dame die in den Wagen schaut und sagt Ohhh, wie SüüüüüüüüüSSSSSS!!!! Was für winzige Hände! - direkter Volltreffer würd ich mal sagen. Seine Hände sind so klein und kurz, dass sie uns ja etwas Sorgen machen. Die Handform ist halt wirklich alles andere als normal, auch wenn sie wirklich süß ist.

Nach einer dreiviertel Stunde bin ich dann wieder auf Station angekommen und hab mal einen Blick in die "Kurve" geschmissen und was seh ich da? Das magische E steht da drin. Ein großes, eingekringeltes E und dahinter "planen". Das E steht für Entlassung.

Herrlich.

Nun ist das aber eine dehnbare Zusammensetzung. Das kann also immer noch dauern, aber es steht zumindest mal drin. Gestern hatte ich auch mit keinem Arzt gesprochen, dafür war heute morgen Chefvisite und da ging es logischerweise darum. Nun ist es ja so, dass er so viel bimmelt und das hindert natürlich an einer schnellen Entlassung. Vor allem weil ich es unserer Bohne nicht ansehe, wenn er grade auf dem absteigenden Ast ist. Er ist ja sowieso schon so blass. Also wird auf jeden Fall erst mal das Wochenende abgewartet und dann wird noch mal abgewogen.

Inzwischen, einen halben Tag später, hat eine Ärztin folgendes gesagt - es sind wohl eher noch zwei, als eine Woche. Im gleichen Atemzug wurd ich auch für unseren Langmut gelobt, aber was bleibt mir übrig... Wir werden einfach sehen, es ist so wie Männe immer sagt: lieber eine Woche zu lange, als eine halbe Stunde zu kurz!

Bohnes größtes Problem mit tiefen Abfällen und Bradykardien ist beim Trinken, also hab ich nach der Visite mal bewußt den Monitor und die bunten Lichtlinien darauf ausgeblendet und mich nur auf meinen Sohnemann konzentriert - wie es ja auch sein sollte (die bunten Lichtchen sind aber soooo verführend...). Na, und da hatte ich dann meine Brady - für mich völlig aus dem Nichts und tief war sie. Der Puls ist bis 53 runter, die Sättigung allerdings nur bis 71%. Und so ganz schnell oben war er diesmal auch nicht.

Das erschreckt und macht nicht grade Mut ohne einen Monitor zu gehen.

Bei solchen Erfahrungen wandelt sich dann das "auf keinen ! Fall" über ein "wohl eher doch", in ein "UNBEDINGT!! Her mit dem Monitor, wo muss ich unterschreiben?", aber ganz so weit sind wir noch nicht. Ich bekomm immer wieder zu hören: das kann dann ganz schnell gehen und zack!, da hat er keine Abfälle mehr.

Naja, er könnt mal hinne machen. Denn den Satz kann ich langsam nicht mehr hören...

Zurück zum Monitor ignorieren: Im weiteren Verlauf der Abfütterarie war es dann so, dass ich dringendst mit einem Sättigungsabfall gerechnet hätte, so nach seinem Erscheinungsbild, der kam dann aber nicht... Mensch, mensch - ich muss noch viel lernen. (bzw. Bohne muss sich eben mal ranhalten)

Bei der nächsten Fläschchenrunde - vom Stillen erzähl ich ein ander Mal - hatte ich wieder eine ähnliche Brady Situation. Diesmal war er kurz vorm Alarm abgebogen, aber auch den hatte ich absolut nicht kommen sehen. Naja, wir haben ja noch ein paar Tage.

Kommen wir wieder zu schöneren Dingen. Heute war Männe mit beim Spazieren gehen, er schob diesmal hauptsächlich den Wagen und hatte das breite Grinsen im Gesicht. Wir haben auch Fotos gemacht und natürlich auch unsere ersten Familienbilder mit Kinderwagen auf SD-Karte gebannt. Als ich dann zu meiner Freundin Medela die Milchpumpe musste, hat Papa sogar noch ein paar extra Runden alleine gedreht.

Was gibts sonst noch...

Das vereiste Hämangiom macht Böhnchen immer noch zu schaffen, es hat nun eine riesige gefüllte Brandblase oben drauf und tut mit Sicherheit höllisch weh. Er ist immer noch kuschelbedürftiger als sonst und unausgeglichener. Irgendwie weiß er heute nie was er will und kommt nicht recht zur Ruhe. Alle paar Minuten ist er wach, übersteckt sich, ist nölig, presst, macht seine marsianischen "At, at, at, ATTT!" Geräusche, presst noch ein wenig mehr, wirft den Kopf von rechts bis zur Mitte (weiter nicht, wer will schon nach links gucken?), hat Erfolg beim Pressen und mault dann, weil er Erfolg hatte, um direkt noch mal zu pressen, denn viellicht kann man ja noch nachlegen. Zwischendurch ist aber immer auch mal schlafen angesagt, zumindest kurz.

Armes Böhnchen. Er ist halt ganz Frühchen was das Pressen betrifft, das haben sie wohl oft. Vor allem wenn es so frühe Früchen sind, wurde mir gesagt. Ich würd ihm so gerne helfen, aber da steht man nur daneben und kann nix tun. Das ist echt - args!

Immerhin soll sich das auch verwachsen - wäre ja noch schöner: so das erste Date und ständig rot im Gesicht, weil man am Pressen ist. Macht dann doch nicht den besten Eindruck...

Viele Grüße,
Mohne

dippe-di-dipp-drop

Ich hab mich eingelebt, Böhnchen hat einen einigermaßen Rhythmus, mit dem ich auch klar komme und soweit ist alles gut.

Aktuell ist die kleine Bohne etwas unleidig und kuschelbedürftig - was ich nach dem Schreiben hier auch direkt weiterführen werde. Heute Morgen wurde das zweite Hämangiom (Blutschwämmchen) vereist, da es immer größer wurde. Vereisen bedeutet, da wird mit einem per flüssigem Stickstoff gekühltem Stempel kurz auf die Haut gedrückt. Sieht aus wie eine fiese Verbrennung, verheilt aber am Ende besser, als wenn es spontan verschwinden würde. WENN es würde.

Er hatte bereits eine Vereisung am Brustkorb - davon ist kaum noch was zu sehen. Leider ist die Stelle am Hals größer und tut somit mehr weh. Armes kleines Burschi. Wir haben uns entschlossen es vereisen zu lassen, da die Stelle am Hals ziemlich doof ist - zum Einen kosmetisch (wobei das der definitiv kleinere Grund war) und zum Anderen reibt da ja immer der Ausschnitt. Hämangiome bluten grauslig, wenn man sie versehentlich öffnet... Außerdem wurd es größer.

Ansonsten gehts uns gut, heut hab ich mit dem Doc darüber gesprochen, was so ein Monitor nun genau bedeuten würde. Dem Gerücht, dass wir ihn für ein Jahr haben müssten hat er widersprochen. Das Ding würde für 3, 6 oder eben 12 Monate verschrieben. Aber nicht per se für die 12 Monate. Sauerstoff bekämen wir wohl gar keinen, denn den (Jipii) braucht er nicht mehr.

Zwar habe ich noch eine Sauerstoffbombe hier rumstehen, aber die hab ich seit zwei Tagen nicht mehr angeworfen, weil er aus seinen Abfällen auch so wieder raus kommt.

Also ärgern uns nun nur noch die Abfälle, meistens ist er so bei 97% unterwegs. Wenn er aber presst - das macht er immer noch oft und gerne - sich viel bewegt, ihm grade was nicht passt oder er verorgt wird (was ihm meist nicht passt), dann fällt die Sättigung unter die magische Grenze von 86% und es mööpt neben mir. Allerdings fängt er sich meist sofort wieder und Abfälle unter 80% sind selten. Bradykardien, also Pulsabfälle hat er nun nur noch wenn er sich verschluckt oder bei der Medikamentengabe, wenn irgendwas ekliges wie Natrium oder NaGly dabei ist. Das Zeug schluckt er zwar, rauscht dann aber fast immer in eine Bradykadie, aus der er sich aber ebenfalls selbst befreit.

Nun ist aber eine der Ansagen zur Entlassung 5 Tage ohne Alarm - da sind wir längst nicht angekommen. Die 5 kriegen wir leider auch mal in 5 Minuten hin, über den Tag verteilt aber auf alle Fälle. Ich bin schon ganz stolz, wenn er mal eine Stunde keinen Alarm hatte - heute waren es sogar zwei. Aber mal sehen ob die Regeln noch gelockert werden, da er eben meist grad so aus dem Rahmen hopst, er nun schon ein großer Junge ist - zumindest hier - und er zudem alles andere erfüllt:

Gewicht über 2500 Gramm - er hatte gestern 3554 Gramm
Selber essen - mensch der zieht mal so eben die 90 Gramm Pullen weg und will mehr!
Temperatur selber halten - die regelt er perfekt. Zwar schwitzt er gelegentlich höllisch, hat dann aber eine Temperatur von 36,8 Grad oder 36,9 Grad, also eigentlich knapp zu wenig.
Selber atmen - tut er ja schon länger aber immer mal etwas angestrengt. Die BPD (Bronchopulmonale Dysplasie) hat er halt immer noch.

Heute hat ein Arzt gaaanz leise was von Entlassung gemurmelt. Aber bislang nix offizielles nicht.

Aber - uns gehts gut, so langsam kann ich es mir auch tatsächlich vorstellen =;o)

Liebe Grüße,
Mohne

Müde!

Meine erste Nacht liegt nun hinter mir und ganz wie zu erwarten bin ich grenzenlos müde. Geschlafen hab ich so gut wie gar nicht. Böhnchen hätte mich schon lassen, der wollt gar nicht ständig was. Aber er hatte es nicht so mit seiner Sättigung und somit ging der Alarm ständig an und ich war dementsprechend oft wach.

Auch sonst gings nicht so gut mit dem Schlafen - ich bin mir immer nicht so sicher ob Bohne was braucht und steh daher bei jeder kleinen Regung am Bett.

Ich muss mich erst mal an den Alarm gewöhnen, ich denk dann kann ich auch ein paar Stunden pennen.

Zudem bin ich mir auch nicht so ganz sicher was ich mit meiner wachen Bohne so anstelle - nehm ich ihn raus, schläft er recht schnell ein (bei Mama schläfts sich am schönsten), lass ich ihn liegen, hab ich ein schlechtes Gewissen.

Böhnchen nimmt es recht gelassen dass ich durchgehend da bin und Männe kommt auch ganz gut klar - so ohne mich =;o)

Liebe Grüße,
Mohne

Vollzeitmama!

Nun ist es soweit, ich bin mit im Krankenhaus. Seltsames Gefühl, zum Einen bin ich nun Vollzeitmama, zum Anderen aber nicht zuhause. Nun muss ich mich an die neue Situation erst mal wieder gewöhnen. Vor allem an Böhnchens Rhythmus.

Jetzt grade lieg ich auf der Lauer, wann er wohl wieder Hunger hat. Es ist kurz nach 23 Uhr und seine letzte Malzeit liegt 5 Stunden zurück. Zwar quäckt er ab und zu, räkelt und streckt sich, aber wach ist er nicht. Wenn ich ans Bettchen komm sieht es noch nicht mal so aus, als ob er auch nur im Entferntesten ans Aufwachen denken würde.

Wir haben nun unser eigenes Zimmer weiter hinten auf der Station, Bohne hat nach wie vor all die Kabel kleben und der Monitor piepst gelegentlich. Ich freu mich schon auf die Nacht *seufts*, ich werd bei jedem BEEEEP!! senkrecht im Bett stehen. Nun bekomm ich seine Sättigungsschwankungen mal life ab.

Morgen erzähl ich euch dann von der Nacht - nun hab ich ja Zeit zum Schreiben.

Liebe Grüße,
Mohne

Langeweile

Uns geht's gut - mir ist langweilig und jeder Tag ist ein wenig langweiliger als der davor. Allein diese Tatsache zeigt doch schon, dass es weiterhin aufwärts geht.

Einen Entlassungstermin gibt es allerdings noch nicht. Bohne braucht zwar kaum noch Sauerstoff, schwankt ab und zu aber noch kräftig in seiner Sättigung. Das ist ein echter Showstopper fürs heimgehen. Nun ist es so, dass uns die Ärzte schon gesagt haben: wenn Sie nun sagen würden, Sie wollen ihren Sohn unbedingt so schnell wie möglich zu hause haben (mit Sauerstoff und Monitor), dann könnte man schon eine Entlassung planen...

Da sind wir uns hier aber sehr einig. Das wollen wir möglichst nicht! Natürlich, wenn es viel zu lange gehen würde, uns die Ärzte sagen würde, es wäre besser und richtig MIT dem Kram, dann hätten wir ihn schon gestern daheim. Solange es aber noch im Rahmen für ihn ist im Krankenhaus zu bleiben, solange bauen wir darauf uns den Monitor und den dazugehörigen Rest nicht anzutun. Wir müssten uns verpflichten Bohne für ein Jahr an die Apparate anzuschließen, auch wenn er nach kürzester Zeit keinen Sauerstoff mehr braucht. Dass muss nicht unbedingt sein, wir möchten gerne die Kabel mit dem Krankenhaus hinter uns lassen.

Da es für jede Medaille bekanntlich zwei Seiten gibt, hat natürlich auch der verlängerte Aufenthalt eine Kehrseite. Die Intensivumgebung ist - mal abgesehen von einer Menge Geräusche (Schwestern, piepen, Monster Alarme ... ach ja und die Umbaugeräusche nicht zu vergessen), eine eher reizarme Umgebung. Nicht das was man einem Neugeborenen allzu lange antun möchte.

Dafür gibt es aber auch eine Lösung, eine die mir auch gut tut. Ab morgen werde ich im Krankenhaus mit aufgenommen und werd dann endlich Vollzeitmama sein. Ich hab ja schon erzählt, dass es mir immer schwerer fiel nach hause zu gehen. Grade wenn Böhnchen wach ist fühle ich mich schlecht, als ob ich ihm im Stich lassen würde.

Wir werden sehen wie lange es noch geht - eine Hoffnung ist, dass es noch schneller bergauf geht, wenn Mama (fast) immer zugegen ist. Natürlich kann ich jederzeit "ausbrechen" oder aus Platzgründen wieder rausgeworfen werden, aber erst mal freu ich mich riesig, dass es klappt! Die Ärzte waren regelrecht begeistert.

Demnächst also Neues Aus Der Anstalt!

Liebe Grüße,
Mohne

3 Monate und doch nur 1 Tag

Heute wird unsere Bohne 3 Monate und eigentlich ist er doch nur ein Tag alt. Gestern war der errechnete Geburtstermin und es heißt immer wieder: bei Frühchen sollte man den errechneten Termin angeben - das ist einfach gerechter. Also ist er grade mal ein Tag alt und echt ganz schön fit dafür =;o)

Es ist ihm anzumerken, dass nun der Geburtstermin gekommen ist, wenn er wach ist schaut er interessiert umher und ist richtig da. Auch einen recht angenehmen Rhythmus hat er: nachts wird lange gepooft und tagsüber will er gerne alle 4 Stunden was zum mampfen haben.

Wie viel er genau wiegt weiß ich zur Zeit nicht, gestern wurde er nicht gewogen, aber es sind knapp 3 Kilo. Seine sonstigen Geburtstermin Daten sind: 50 cm Länge und 35 cm Kopfumfang. Er sieht aus wie ein ganz normales, Baby - kein Riese aber eben auch kein Zwerg.

Sein Sauerstoffbedarf ist auch immer weiter abgesunken, meist ist die Zufuhr ausgeschaltet und er braucht nur ab und zu so genannte Duschen. Dann wird er mit einer vorgehaltenen mini Maske in den "blauen" Bereich gehoben.

Dafür will das Trinken an der Brust immer noch nicht so recht klappen - meist macht er einfach nicht den Schnabel auf und ich habe einfach keine Chance bei ihm. Gestern trank er nach langer Überredung dann aber ganze 18 Gramm. Nun, endlich hab ich auch Stillhütchen aufgetan, mal sehen ob es damit besser wird.

Aber auch sonst ist das Trinken, bzw. die Gier und das Vergessen während des Trinkens unser Hauptproblem: bekommt er einen Sauger zu schnappen, dann vergisst er alles um sich: vor allem den Puls und das Atmen. Na und dann sind die Bradykadien und der Monster-Alarm vorprogrammiert. Die Schwestern kommen schon kopfschüttelnd rein - irgendwann wird er das wohl auch noch lernen.

Außerdem muss die Milch gefälligst schön warm sein, ansonsten rächt sich klein Bohne auch gleich mit einem Verschlucken, der dann zu Atemnot, Pulsabfall und Monster-Alarm führt. Lieber zu heiß als zu kalt! Ganz wie türkische Babys wurde mir gesagt - amerikanische wollen es wohl lieber kühler...

Nun ist weiter warten angesagt, aber ein Ende ist in Sicht. So ein bis drei Wochen, uns wurde aber auch gesagt dass so frühe Frühchen meist etwas länger bleiben.

Liebe Grüße,
Mohne

Zweifel und Fortschritte

Die Zweifel nagen an mir, die Fortschritte macht unser Böhnchen (zum Glück!)

Vorgestern begann ich mit meinem Rückbildungskurs. Da treff ich andere Mütter, dachte ich mir und schaffe vielleicht noch das mir entgangene soziale Netz nachzuknüpfen. In der Richtung fehlt mir der nicht gebrauchte Hechelkurs schon etwas. Natürlich habe ich einen großen Freundeskreis und es haben viele davon selbst grade Kinder bekommen, aber ich hoffte durch Böhnchen auch in meinem Heimatort und Umgebung anzukommen. Nach 7 Jahren hier kennen wir immer noch nur die Nachbarn und haben irgendwie keinen rechten Zugang.

Leider ist mein Rückbildungskurs sehr kuschelig, außer mir sind es noch zwei weitere Mädels (nicht ganz aus meiner Gegend), die beide ihre Kinder mit dabei hatten. Beide vom Geburtsdatum her jünger als Bohne, aber logischerweise um Monate voraus. Mir ist das vollkommen klar, aber es tat dennoch weh diese wachen und neugierigen Babys zu sehen. Meiner ist halt noch in der Klinik und es wird wohl noch länger als bis zum eigentlichen Geburtstermin dauern bis er heim darf.

Und ich hege nun Zweifel ob wirklich alles gut ist, ob mein süßer Kleiner auch so aufgeweckt sein wird, ob alles in Ordnung ist, ob er "normal" sein wird. Mensch, ich will ja gar nicht so denken, aber grade nachts sind die Zweifel und Ängste am Größten und drängeln sich sehr in den Vordergrund. Und durch mein ewiges Abpumpen bin ich halt jede Nacht wach und fast jede Nacht hab ich vor lauter Gedankenwälzen Probleme wieder einzuschlafen... Es wäre schön das einfach abzuschalten, aber das klappt meistens nicht.

Dafür zeigt mir Bohne, dass ich mal gefälligst die Ruhe reinbringen soll. Wie als würd er mir sagen wollen: "Ich mach doch, ich kann doch, lass mir einfach nur Zeit!" Macht er grade einen Fortschritt nach dem anderen.

Er hat nun über 2500 Gramm und hat eine Länge von 46cm.

Er trinkt schon ganz ordentlich an der Brust, gestern waren es bei zwei Versorgungseinheiten je 10 Gramm UND er hat danach noch einmal 60ml und einmal 50ml aus der Flasche gesüffelt. Zur Zeit bekommt er sechs Mahlzeiten à 60ml, wenn er unbedingt will gibts auch mal Nachschlag. Nur nicht zu viel, weil sonst sind Bauchschmerzen vorprogrammiert. Manchmal schafft er es auch mit der Koordination des Atmens und Trinkens in einem. Ab und zu auch nicht, dann verschluckt er sich und man muss ihn erst mal aus einem Sättigungsabfall befreien. Auch die Sache mit dem Bäuerchen ist eher ein Langzeitprojekt, aber es wird, es wird.

Die schönste Sache und der größte Fortschritt war gestern: Ich kam ins Zimmer und bei Böhnchen lag der Deckel wieder auf seinem Bettchen. Dafür hatte er keine Sauerstoffbrille auf und die Anzeige im Bett zeigte auch nur die normalen 21% an!

Jipiii!

Wir hatten ihn dann auch ohne Sauerstoffbrille draußen und zum Versorgen - es war lediglich die Sauerstoffmaske für Einzelfälle und kurzzeitige Duschen in Griffweite und die brauchten wir auch nicht ständig. Das ist doch richtig schön, oder?

Als ich dann abends wieder ging, lag er wieder im Bettchen mit Deckel und hatte einen etwas erhöhten Sauerstoffbedarf, aber er war auch am Verdauen und da darf man das auch =;o)

Ach ich bin glücklich - denn da kann man doch sehen, dass meine Zweifel schon ziemlich umsonst sind!

Liebe Grüße,
Mohne

Wieder eine Woche vorbei

Aber so richtig viel hat sich nicht ereignet. Bohne liegt noch im ausgeschalteten Wärmebettchen, hat noch die Magensonde (neues kleines Ziel =;o) ) und auch noch den Sauerstoff (großes Ziel!).

Er trinkt viel alleine und auch an der Brust kann er es wieder. Wieder, weil er es zwischendurch scheinbar verlernt hatte. Dienstag letzte Woche unternahmen wir einen neuen Versuch an der Brust nachdem es aus verschiedenen Gründen lange nicht geklappt hatte. Der wohl wichtigste Grund dabei: ich habe mich nicht durchgesetzt... Und es war eine echte Niederlage für mich. Bohne machte den Mund nicht weit genug auf.

Für einen steifen Flaschensauger ist es einfach sich an fast geschlossene, bereits saugende Lippen und Zunge vorbeizumogeln. Für meine Brust gilt das nicht. Und Bohne war ausdauernd - er hatte zwar Hunger aber er machte einfach nicht den Mund auf. Das "wir nuckeln an nix" hat er fast eine Stunde durchgezogen. Dann gab ich auf, die Flasche wurde dann recht schnell leer genuckelt. Nur das mit dem Bäuerchen machen - das will auch nicht so recht...

Zuhause ging es mir dann gar nicht gut - gibt es so was wie die Saugverwirrung tatsächlich? Das wird von den Schwestern als Mythos abgetan, ich war mir da nicht mehr so sicher. Also gleich am nächsten Tag den nächsten Versuch. Und siehe da: es klappte wieder. Diesmal machte sogar die Waage mit und er nahm nicht ab an meiner Brust, sondern hatte nach etwa 5-10 Minuten ordentliche 6 Gramm gesaugt! Und ich war echt erleichtert.

Die 5 Minuten hängen mit der Anstrengung für Bohne zusammen, so was aus der Brust holen ist halt nicht einfach. Schon gar nicht wenn man es mit der Flasche vergleicht. Gestern war er aus verschiedenen Gründen fast 20 Minuten dran. Rausgeholt hat er 12 Gramm, aber das wars dann auch. Der Bube war fix und fertig, beim Versuch mit der Flasche ist er uns dann abgestürzt. Sättigung auf 37 und der Puls sank auf unter 80 - der war einfach am Ende! Dann lieber die 5 Minuten, damit er das mit der Brust nicht vergisst und den Rest mit Flasche.

Ansonsten haben die Ärzte mit uns über die Möglichkeit einer Kortison Behandlung gesprochen. Sollte das mit dem Sauerstoff nun nicht spontan besser werden, dann bekommt er eine Kur über 5 Tage mit der man versucht, ob sich die Lunge vielleicht anstuppsen lässt. Wir wollen diese Behandlung aber wirklich nur dann, wenn kein Licht am Ende des Tunnels mehr ist oder dieses Licht schwammig wird. Bislang sinkt sein Sauerstoffbedarf. Seit er aus dem Inkubator raus ist wurde es eigentlich immer besser. Inzwischen braucht er in Ruhe etwas um die 23%-25%, wenn er versorgt wird oder sich sonst aufregt 30%-35%. Wir werden sehen.

Auch hatten wir wieder ein allgemeines Gespräch - immerhin mussten wir wissen ob wir den Garagenplatz verlängern müssen =;o). Nach dem er mit dem Umzug ins Wärmebettchen so große Fortschritte hingelegt hat wollten wir eigentlich nur wissen mit welchen "Frühwarnungen" wir so rechnen konnten. So ganz fertig sind wir zuhause immer noch nicht. Es bleibt aber wohl bei der Aussage, dass es frühestens zum Geburtstermin, also dem 16.6. soweit sein würde und da er ein frühes Frühchen ist eher noch eine Woche drauf.

Ach das vergeht auch - noch 17 mal schlafen! (Naja, plus was auch immer)

Liebe Grüße,
Mohne

Überraschungen

Mein Ziel bislang ist es täglich kurz vor 16 Uhr im Krankenhaus zu sein um zwei Versorgungsphasen mitzubekommen. Ab und zu klappt das nicht, so auch Gestern, wir kamen erst etwa 20 Minuten nach 16 Uhr an. Nachdem wir durch die Tür waren kam die versorgende Schwester auf uns zu und meinte: sie sind zu spät! Ja, leider, aber das wußte ich ja schon. Nee, nee, er ist jetzt auf 6 Mahlzeiten umgestellt, also bekommt er nun alle 4 anstatt 3 Stunden was zu essen und wird gewickelt.

Die Zeiten sind nun 3 Uhr, 7 Uhr, 11 Uhr, 15 Uhr, 19 Uhr und 23 Uhr. Wir waren nun also über eine Stunde zu spät. Ok, ein weiterer Schritt - ich freute mich sehr darüber, während ich den Kittel überzog und dachte darüber nach, dass ich nun meine Routine umstellen musste. Also zukünftig kurz vor 15 Uhr da sein, hmmm, stressig... Ach wird schon. Ein Schritt weiter! Super!

Dann ging ich nach hinten ins Zimmer 4, Männe war schon da und als ich ums Eck bog sagte er: Überraschung! Auch die Schwester stand mit erwartungsvollen Augen in der Nähe.

Bohne liegt seit gestern im WÄRMEBETTCHEN!

Yeah!!

Ach ist das toll. Zwar hat sich mit dem: Dann hat er es mit dem Atmen auch hinbekommen... leider nicht bewahrheitet. Er hat eine Sauerstoffbrille auf. Aber dennoch, so ist das super schön. Nun kann ich ihn selbst rausnehmen und muss mir keine Schwester suchen! Auch hat er dadurch noch mehr an: Body, Hose, Socken, Jäckchen oder Pulli. Mensch! Ich seh schon kommen, ich zieh den immer zu kalt an. Denn ständig habe ich den Eindruck, das ist doch viel, viel, viel zu viel! Der Kerl schwitzt ja auch... Na, ich werds lernen.

Dumm nur, dass ich wirklich vorsichtig sein muss, denn mit seiner BPD (bronchopulmonale dysplasie - der Grund warum er immer noch zusätzlichen Sauerstoff braucht) wird er zu beginn anfälliger für Atemwegserkrankungen sein. Also es schwebt dann ständig das Damoklesschwert einer Lungenentzündung über uns. Von daher wirds wohl eher etwas zu warm, keinen Zug und so weiter werden. Nicht dass ich ihn dann noch einem Risiko aussetze. Immerhin haben wir ein Sommerkind - wär es Winter, wenn er nach Hause kommt, ich glaub ich würd ihn zum Michelinmännchen ausstopfen, bevor ich mich mit ihm raustrauen würde!

Nun hat er gestern auch super alles getrunken, was ihm so vorgesetzt wurde. Um 15 Uhr wollte er sogar Nachschlag und trank 20ml mehr als die 50ml, die für ihn gedacht sind. Das klappte bis die Eltern ihm das Fläschchen gaben: da hatte er seinen ersten großen Dipp und trank nicht ganz alles - ein Minipfützchen blieb übrig. Aber da ging dann nix mehr, er bimmelte nun am anderen Ende der Pulsskala rum: einen Puls von 200 und mehr - den hatte ich wohl beim Känguruhen und füttern hoch gekocht. Der war knallerot und kam nun wieder ins Bettchen. (Vielleicht ja doch zu viel Klamotte?)

Nach einer kurzen "Abkühlungs-"- und Erholungsphase durfte ich ihn wickeln... Sooo viele Schichten - schwitz! (Also ich!) Bis man das alles ohne zerren runter hat... Dann Windel auf, hmm - wieder nur ein Hasenköddelchen, war wohl alles Luft was ich so beim Känguruhen hörte, roch und spürte. Egal, ist auch gut wenns raus kommt. Dann Temperaturmessen (gehört immer mit dazu) und was macht der? Genau, fängt an das Thermometer raus zu drücken und da kommt auch noch mehr mit. Meine Güte - das war nicht viel, aber der Geruch! Himmel, ich dachte immer einen Katzenpups ist das schlimmste was es gibt... Boa. Und der kriegt doch nur Milch... Aber das liegt auch an den ganzen Medis die er so zusätzlich bekommt. Und es ist ein Nachteil des oben offenen Wärmebettchens. Im Inku hat man das einfach nicht so direkt abbekommen =;o) Dann wieder anziehen, wäre ich zuhause gewesen, ich hätt mich direkt danach selbst umziehen dürfen. Sogar der Schwester viel auf, dass mir der Schweiß lief...

Fertig, nun noch für die nächste Mahlzeit sorgen. Kaum hatte ich mich also zum Appumpen nebens Bettchen gesetzt - Männe bespaßte Böhnchen - da übergab sich unser Kleiner. War wohl doch zu viel, was wir beim Trinken und Wickeln so von ihm wollten. Also noch mal alles ausziehen, da auch der Body was abbekommen hatte. Männe hielt sich dezent zurück, bei mir ginge das doch schneller... Also ich war gut aus dem Wasser gezogen am End. Aber Bohne gings gut - das ist die Hauptsache, hat friedlich gepooft als wir wieder gegangen sind.

Wärmebettchen - juchuuu! Beim letzten Inkubatorwechsel am Donnerstag meinte ich noch als es um die Beschriftung ging: "Den letzten seiner Art!", aber ich traute mich nicht so recht, denn ich wäre enttäuscht gewesen, wenn es dann doch nicht geklappt hätte. Also wurde es "Zimmer mit Aussicht" (Davor hatte er eine Datsche, ein Tipi, ein Wohnwagen und was nicht alles, immer damit man weiß wann der nächste Wechsel ansteht).

Zudem hat sich das Rätsel um meinen plötzlichen Krankenhauskoller diese Woche erklärt. Da war meine Laune so am Boden, dass ich schon deswegen hier nichts schreiben konnte. Es war eine ausgewachsene PMS - ich hatte mir schon gedacht, dass sich mein Körper daran erinnert, dass normalerweise um den Vollmond rum meine Tage anstanden... Na und seit Freitag habe ich sie nun. Args. Aber nun erklärt sich auch warum ich alles hätte kaputt hauen können und meine Laune so dermaßen am Boden war.

Mit dem Wissen weshalb lebt es sich viel besser damit! Vor allem wenn es wieder rum ist.

Und noch Bohnes Daten: 2398 Gramm - ca. 45cm - 6 Malzeiten zu 50ml - Sauerstoffbedarf stark schwankend, meist so um die 40% - Wärmebettchen ist abgeschaltet

Liebe Grüße,
Mohne

Genießerchen

Kaum schreib ich, dass es mir nicht schnell genug voran geht, überrascht mich unsere Bohne. Grade mal einen Tag nach dem doch eher frustrierten Post werde ich auf Station von einer begeisterten Schwester begrüßt.

Gleich mehre Dinge waren seit Samstag morgen geschehen: Er wurde angespült und muss wohl unglaubliche Mengen an Stuhl und Luft abgelassen haben. Es war wie schon am Freitag - der Mülleimer sollte wirklich lieber geschlossen bleiben! Von der Schwester hörte ich: Also nicht wundern wenn der morgen 1 Kilo abgenommen hat.

Und wie vermutet scheint er massiv damit gekämpft zu haben, denn plötzlich ist der Sauerstoffbedarf nur noch bei 23% mit der Sauerstoffbrille! Wärmebettchen wir nähern uns!

Außerdem klappt es ohne Magensonde im Mund nun auch viel besser mit dem Trinken, er hatte bereits am Morgen eine komplette Flasche selbst getrunken. Ganze 40ml - viel für so ein kleines Kerlchen. Er hat inzwischen auch begriffen, dass ab und zu innehalten und Luft holen, bzw. sich insgesamt vom anstrengenden Saugen zu erholen, eine wirklich gute Idee ist. Er hat nun kaum noch große Dipps beim Trinken.

Noch nicht genug, er lag zudem noch in einer Hängematte im Inkubator. Und das auf dem Bauch, so richtig bequem sieht das nicht aus, aber er scheint es sehr zu genießen. Sogar im Journal stand geschrieben: O2-Brille und Hängematte werden sehr genossen!

Selbst bei mir hat er eine ganze Flasche getrunken und das schönste für mich: keine Luft im Magen. Mit der Sonde im Mund hatte er wirklich unglaubliche Mengen Luft im Bauch. Ich dachte mir schon, dass es nun besser werden würde, wo die Sonde durch die Nase geführt ist. Denn jedes Mal wenn er nicht mehr trinken wollte wurde ihm massig Luft aus dem Bauch gezogen und jedes Mal fing er dann wieder an mit Schmatzen und hätte dann sicherlich noch mehr aus der Flasche getrunken...

Liebe Grüße,
Mohne

Warten

Es war mir von einer Freundin vorhergesagt worden, dass ich die Klinik irgendwann hassen werden und die Warterei. Ganz so schlimm ist es nicht, aber die Ungeduld mehrt sich schon.

Ich genieße es nach wie vor jeden Tag einige Stunden mit Bohne kuscheln zu dürfen, ihm die Windeln zu wechseln, trinken zu üben - ob nun an der Brust oder mit der Flasche. Inzwischen komme ich gut mit dem dusseligen Milchpumpen zurecht, auch wenn sie die Mengen immer noch kaum so nennen dürfen.

Aber wenn die Fortschritte so gering sind, dass man sie bei täglichen Besuchen kaum wahrnimmt - das stresst etwas. Mein zur Zeit dringenster Wunsch - das Wärmebettchen, denn das hieße Böhnchen hätte das mit dem Sauerstoff auf die Reihe gebracht. Da will er einfach nicht so recht. Immerhin - und das sind die kleinen Fortschritte - ist der Bedarf inzwischen auf 35% gesunken, aber so ganz ohne, das geht gar nicht.

Gestern sprach ich mit einer der Schwestern darüber, da er wieder mit dem Darm und dem Stuhl so kämpft - er presst da regelrechte Kieselchen raus - hat er einfach keine Kraft fürs Atmen über. Das erscheint mir recht logisch, wenn ich den kleinen Mann so pressen sehe und das konzentrierte Stinken, dass er dabei in die Windel buxiert. Das tatsächlich so kleine (harte!) Mengen solch einen Geruch absondern können, unbegreiflich.

Gestern wurde sogar ein Mülleimer vorzeitig zum Entleeren gegeben, man konnte einfach den Deckel nicht mehr öffnen ohne von Ohnmachtsanfällen geplagt zu werden. Da möchte ich wirklich nicht in Böhnchens Haut stecken... Die Schwester hatte mich mit den Worten empfangen: Ich konnte einfach nicht länger warten, ich musste ihn schon mal wickeln und die Station lüften. Es hat ihn so gestört.

Sie war so lieb nicht zu sagen, dass es auch alle anderen sehr störte =;o)

Naja, also kein so großes Wunder - zumal männlichen Frühchen gerne mal ein etwas zickiges Verhalten in der Entwicklung nachgesagt wird. Da muss ich mich halt wohl oder übel in Geduld üben!

Liebe Grüße,
Mohne

Vier Pfund agiles Leben

Ich komm zur Zeit kaum hinterher - unsere süße Bohne macht sich richtig gut.

Gestern durchbrach er die 2 Kilo Marke, er hat nun stolze 2038 Gramm. Außerdem wird das mit dem Trinken auch immer besser. Inzwischen sind wir in der 36. Schwangerschaftswoche und er hat brav seinen Saug- und Schluckreflex in der letzten Woche deutlich verbessert.

Mit der Brust kann er immer noch nicht so richtig viel anfangen, aber das wird schon auch noch werden. Im Augenblick ist es so, dass er zwar Hunger hat - dann auch brav mit Schmatzen anfängt - in dem Moment, wenn das was ihm seine Malzeit liefern könnte allerdings vor dem Mund auftaucht, er konsequent seine Lippen zusammenpresst... Und da ist es egal ob Flasche oder Brust. Wenn man dann nicht auch noch Schluckgeräusche hinter den Lippen hören würde *seufts*

=:o) Aber das wird auch werden. Insgesamt ist es einfach schön, gestern hatte er bis wir abends nach 20 Uhr nach Hause gingen, nur einen einzigen Dip (Pulsabfall unter 100) gemacht. Den Tag davor noch viel mehr. Der Sauerstoffgehalt im Inkubator stand auf 37%, sinkt also ebenfalls.

Wir kuscheln weiterhin täglich und warten auf gutes Gedeihen und den Tag der Entlassung - der aber immer noch in weiter ferne liegt. Heute sind es noch 35 Tage bis zum eigentlichen Termin und wir wissen ja +/- zwei Wochen. Also feste weiter kuscheln.

Zum Thema "Steckdosennase" bekam ich von meinem Schwiegerpapa ein Bild zugeschickt - bislang dachte ich ja die Nase (mal abgesehen von der CPAP-Verzerrung) käme von meiner Seite. Inzwischen bin ich mir da nicht mehr so sicher. Selbst der Arzt sagte gestern, dass er ja wirklich kräftig gewachsen sei und nun immer mehr der Papa zu sehen sei:

Anno1969:

Liebe Grüße,
Mohne

Verdopplung!!

Juchuuuu!

Heut hat Böhnchen sein Startgewicht verdoppelt. Er hatte heute 1.944 Gramm, zwar stand das nicht im Krankenblatt (oder wie das Ding heißt), denn das wird nachts gemessen. Aber da wir beide immer schön das Stillen üben, wird Bohne nun immer vorher gewogen, um festzustellen ob er vielleicht was an meiner Brust getrunken hat. Dort war dann die magische Verdopplung (und 2 Gramm) zu sehen.

Jipiiii!

Das ist so klasse. Nun hat er Klamotten an, seit gestern keinen Sauerstoff als Atemhilfe mehr (im Inkubator ist schon noch eine höhere Sättigung, aber wurscht) und hat sich verdoppelt!

An meiner Brust hat er leider nix getrunken, wobei ich denke, dass es heute mit einer etwas ungünstig geklebten Magensonde zu tun hat - die störte nicht nur ihn. Für mich war die auch wirklich unangenehm. Dafür hat Böhnchen 6 Gramm aus der Flasche getrunken - auch nicht schlecht!

Ach wie schön, ich wünsche euch einen so schönen Abend wie ich ihn grade habe!

Liebe Grüße,
Mohne

So kann es gehen

Nun hatte ich ein Posting vorbereitet, wollte aber noch ein Bild einsetzen und habe es deshalb noch nicht abgeschickt und schon ist alles wieder anders.

Unser Böhnchen hatte uns mit einer gewaltigen Zunahme von 195 Gramm erschreckt, denn eine schnelle Zunahme spricht für eingelagertes Wasser und welches das eventuell in der Lunge eingelagert wird wollen wir nun grad gar nicht.

Darüber hatte ich geschrieben, auf Station geht mein erster Blick immer in die Aufzeichnungen und da gerne mal zuerst zum Tagesgewicht und siehe da: auf gestern hatte er wieder 110 Gramm abgenommen und wiegt nun 1695 Gramm - braves Böhnchen! Aber mein Text ist nun hinfällig =:o)

Er hatte ausschwemmende Medikamente bekommen auf die er gut ansprach, zudem bekommt er zur Zeit Eisen zugeführt und was das bewirkt weiß der ein oder die andere vielleicht. Genau - da verklemmt sich dann gerne mal der Stuhl im Darm. Die Mama unserer Zimmernachbarin, mit der ich mich angefreundet habe, erzählte mir als wir kamen, dass nach dem vorangegangenen Windelwechsel erst mal gelüftet werden musste. Und es war wohl zudem noch eine ganze Menge. Aber wir freuen uns ja immer noch über jeden Schiss unserer Bohne!

Also wie gehts ihm jetzt? Ganz gut, er bekommt halt immer noch Sauerstoff über CPAP, wobei er immer wieder Pausen hat. Eine Sauerstoffbrille (ein dünner Schlauch mit zwei Ausgängen für die Nasenlöcher - fast wie bei den Großen) hat er leider nicht so vertragen. Er fiel in der Sättigung immer wieder weit ab und bekam dann wieder den CPAP gelegt. Und da er sich diesmal kaum gewehrt hat brauchte er ihn wohl auch wirklich.

Aber er wird sich berappeln und auch das Ding hoffentlich bald ad acta legen können. Ich freu mich auf jeden Fall auf den Moment, wenn er vom Inkubator ins Wärmebettchen umziehen darf!

Liebe Grüße,
Mohne

zu schnell...

Manches kann auch zu schnell gehen. Unser Kleiner rast zur Zeit direkt nach oben, als würd er am liebsten gleich morgen das erforderliche Entlassungsgewicht aufweisen wollen.

So hat er inzwischen 1520 Gramm - an einem Tag nahm er 74 Gramm zu.

Nun mussten wir lernen - nunja eigentlich ist es ja logisch - dass das zu schnell ist. Denn somit legt er sich Wasser Depots an. Die wollen wir nicht und schon gar nicht in der Lunge, wo sie wohl gerne aufgebaut werden. Er bekam Lid- und Fußrückenödeme. So was hab ich ja noch nie gehört, aber sehen konnte ich sie. Nu weiß ich also auch, dass meine Tränensäcke nach einer langen Nacht Lidödeme sind... (Hört sich irgendwie besser an)

Die Ödeme unseres Sohnes sind mal mehr mal weniger oder auch mal komplett weg, daher reichen sie als Hinweis für Probleme nicht, wenn er nun noch zusätzlich mehr Sauerstoffbedarf hat, also mehr Sättigungsabfälle hinlegt, dann ist es ein ernsteres Zeichen.

Das hat er nun getan, der gestrige Tag war nicht so schön, Sauerstoffbedarf von unter 30% auf über 40%, also bekommt er ab sofort entwässernde Medikamente. Nu hat er immer ganz schön schwere Windeln, es klappt also.

Nu hat er also auf gestern 4 Gramm abgenommen - auch auf so was kann man sich also freuen!

Liebe Grüße,
Mohne

Atmen, trinken, schlafen - viel zu tun

Heute wog unsere Bohne 1400 Gramm, er trinkt gelegentlich selbständig und hat immer längere CPAP Pausen.

Sein Gesicht ist runder geworden, er scheint in seine Falten zu wachsen - aber das ist auch das Einzige dass ich an Veränderung wirklich wahrnehmen kann. Da wir ihn jeden Tag sehen, fallen die Veränderungen nicht sofort auf. Einmal hatte ich das Erlebnis, dass ich vor dem Inku stand und dachte. Der ist doch größer geworden??! Aber sicher wissen - Fehlanzeige. Gut irgnendwo muss er die 429 Gramm ja gelassen haben.

Einiges davon schwirrt wohl noch im Darm rum - der Bauch ist immer noch sehr gebläht, auch wenn er ganz ansehnliche Windelverschönerungen hinterlässt. Ich freu mich ja immer noch über jeden Schiss des Kleinen, auch wenn mir schon prophezeit wurde, dass das schnell nachlassen wird - ich glaube ja, ich werd mich immer an den schlimmen Start erinnern...

Seine Ausflüge auf meine Brust werden ebenfalls immer spannender - er dreht jetzt auch mal spontan den Kopf von einer Position in eine andere und ob er nun den CPAP Rüssel stecken hat oder nicht interessiert dabei nicht. Gestern hatte er wohl gegen ende des Ausflugs Hunger bekommen, er wurde quengelig und strebte eindeutig in Richtung Brust =;o) Zumindest rollte er immer mehr Seit- und Abwärts.

Außerdem konnte ich gestern live beobachten, dass er den CPAP schon noch braucht. Er war nach einer längeren Pause noch von der Schwester raus gegeben worden. Schon mit der Warnung, dass er eventuell den CPAP bald doch braucht. So war das dann auch, auch wenn er das Ding wirklich hasst und sich so gut er kann dagegen wehrt, dass es angelegt wird - er hatte eine Menge Sättigungsabfälle und war schon ziemlich abgekämpft.

Mit dem Rüssel ging das dann viel besser, zumindest nach dem er sich abgeregt hatte. Sein SO2 Bedarf war auf unter 30% - sehr gut für ihn. Heute hatte er sogar einen Schnitt von unter 30%!!

Auch die Einträge vom Arzt und den Schwestern waren heute toll, fast nur positives. Unter anderem der gesunkene SO2 Bedarf, das er weniger Sättigungsabfälle hatte und am Ende der ärztlichen Eintragung stand: Gedeiht.

So was will ich öfter lesen.

Liebe Grüße,
Mohne

Klitzekleines Großes Wunder

Seit mitte März bin ich Mama. Etwas früher als beabsichtigt. Termin wäre eigentlich unser 10. Hochzeitstag im Juni gewesen. Mein Sohn kam also drei Monate zu früh, mit 27+0 hat er es nicht so richtig lange in meinem Bauch ausgehalten.

Auch wenn ich immer noch mit dem Schicksal hadere und wahrscheinlich auch noch einige Zeit tun werde, bin ich froh um die bisherige Entwicklung. Wäre ich an dem Tag nicht bei der Frauenärztin zu einer Routineuntersuchung gewesen, wer weiß was geschehen wäre! Vielleicht hätte ich keinen Sohn, vielleicht wäre auch ich nicht mehr da. Also besser so als anders!

Böhnchen kam per Kaiserschnitt zur Welt und wurde direkt in die Intensiv aufgenommen, erst mal sah alles ganz gut aus, er wurde beatmet, aber alles dran und drin wie es sein soll. Leider hat er - ganz Frühchen - uns gleich in den ersten Tagen auf Trapp gehalten. Zog sich erst mal den Tubus, vertrug dann das beatmen nicht, blutete ein in Lunge, Magen und Nieren. Wurde umgestellt auf eine oszillierende Beatmung und bekam gleich noch eine Fototherapie wegen Anzeichen einer Gelbsucht.

Kein Anblick den man als Eltern leicht wegsteckt. Zum Glück stabilisierte er sich recht schnell, aber wie das so ist - Frühchen gehen gerne mal einen Schritt vor, bleiben dann gleich für ein oder zwei stehen, oder legen direkt den Rückwärtsgang ein. Bei Bohne wollte der Darm nicht so recht, das Kindspech wollt nicht raus und sein Bauch wurde zur regelrechten Trommel.

Anspühlen, also Einläufe wollten nicht recht helfen und so wurde er in eine Uniklinik verlegt, denn da waren die besseren Chirurgen und bessere Diagnosemöglichkeiten. Eine DarmOP stand im Raum, denn wenn die Darmtätigkeit nicht einsetzt kann es sein, dass Teile des Darms absterben oder der Darm durchlässig wird. Bei einer solchen OP werden Teile des Darms entfernt, auch ein neuer Ausgang kann dann anstehen. Insgesamt wieder nichts was Eltern gerne hören.

Aber Böhnchen drohte bislang immer und zog nicht so recht durch - zum Glück. An der OP ist er vorbei geschrammt, irgendwann zeigten die Einläufe Wirkung und als er mich bei einem Windelwechsel im wahrsten Sinne des Wortes "anschiss" feierten wir am Bettchen. Außer mir waren da noch eine Schwester und ein Arzt, wir jubelten regelrecht, nur die Schwesternschülerin, die daneben ein Kind fütterte, war etwas irritiert...

Nun ist er wieder zurück im Ausgangskrankenhaus und somit näher an uns - das tägliche Besuchen ist nun wieder etwas einfacher und allein wegen der umschifften OP sind wir glücklich wieder "zuhause" zu sein.

Wie schon gelernt - eine Sache vorbei, nächste beginnt, oder wird von den Ärzten angesprochen - nun ist es wieder die Atmung. Er mag nicht so recht ohne zugeführtem Sauerstoff sein. CPAP heißt diese Beatmungsart, bei dem ihm durch die Nase entweder direkt mit einem kleinen Schnorchel in die Nase oder mit einem einzelnen Schlauch bis in den Rachen Sauerstoff mit etwas Druck zugeführt wird. Er atmet selbständig (wenn er es zwischendurch nicht mal vergisst), aber die Sättigung lässt zu wünschen übrig. Er hat ständig "Abfälle" und die Sättigung fällt dann von den guten Werten 97-86% auf niedrigere Werte.

Nun ist nicht sicher woher diese Abfälle kommen, da gibt es mehrere Möglichkeiten - 1. er hat eine Menge Sekret in der Nase (meine Herrn, keine Ahnung von wem er das hat, aber der bunkert echte Erwachsenen Popel in seiner mini Nase!!) 2. Er hat recht wenig rote Blutblättchen, wo keine LKWs, da kein Warentransport, wie ein Arzt ganz richig sagte 3. Es kann sein, dass Teile der Lunge nicht ordentlich mitarbeiten, bzw. nicht entfaltet sind. Vielleicht gibt es noch andere Gründe, aber ich bin kein Arzt und leide inzwischen nicht mehr an Schwangerschaftsdemenz, aber an Stilldemenz...

Wegen 1. wird er häufig abgesaugt. Zu 2. er bekam gesetern eine Blutkonserve, seither ist er wieder etwas rosiger und ich fand auch dass das heutige Känguruhen (auf Mamas Brust rumliegen und genüsslich den Finger derselben runzlig nuckeln), viel angenehmer, da die ständigen Alarme etwas weniger waren. Zu 3. - wir hoffen, dass nicht.

Stand heute ist also - eigentlich ist er ganz stabil, er braucht recht viel Sauerstoff und ist mords agil. Wie der Papa schon meinte: wenn der rausbekommt wie das mit den Beinen gemeint ist, steht er unten an der Pforte und kauft sich am Kiok ein Eis!

Da wir oft gebeten werden, doch ab und zu einen Status abzugeben, wird dies der Weg sein. Seht mir nach, wenn ich es nicht so ganz regelmäßig hinbekomme, aber ich werde es versuchen! Und natürlich sind auch weiterhin Anrufe gern genommen!

Liebe Grüße,
Mohne und Lemmy