Es war mir von einer Freundin vorhergesagt worden, dass ich die Klinik irgendwann hassen werden und die Warterei. Ganz so schlimm ist es nicht, aber die Ungeduld mehrt sich schon.
Ich genieße es nach wie vor jeden Tag einige Stunden mit Bohne kuscheln zu dürfen, ihm die Windeln zu wechseln, trinken zu üben - ob nun an der Brust oder mit der Flasche. Inzwischen komme ich gut mit dem dusseligen Milchpumpen zurecht, auch wenn sie die Mengen immer noch kaum so nennen dürfen.
Aber wenn die Fortschritte so gering sind, dass man sie bei täglichen Besuchen kaum wahrnimmt - das stresst etwas. Mein zur Zeit dringenster Wunsch - das Wärmebettchen, denn das hieße Böhnchen hätte das mit dem Sauerstoff auf die Reihe gebracht. Da will er einfach nicht so recht. Immerhin - und das sind die kleinen Fortschritte - ist der Bedarf inzwischen auf 35% gesunken, aber so ganz ohne, das geht gar nicht.
Gestern sprach ich mit einer der Schwestern darüber, da er wieder mit dem Darm und dem Stuhl so kämpft - er presst da regelrechte Kieselchen raus - hat er einfach keine Kraft fürs Atmen über. Das erscheint mir recht logisch, wenn ich den kleinen Mann so pressen sehe und das konzentrierte Stinken, dass er dabei in die Windel buxiert. Das tatsächlich so kleine (harte!) Mengen solch einen Geruch absondern können, unbegreiflich.
Gestern wurde sogar ein Mülleimer vorzeitig zum Entleeren gegeben, man konnte einfach den Deckel nicht mehr öffnen ohne von Ohnmachtsanfällen geplagt zu werden. Da möchte ich wirklich nicht in Böhnchens Haut stecken... Die Schwester hatte mich mit den Worten empfangen: Ich konnte einfach nicht länger warten, ich musste ihn schon mal wickeln und die Station lüften. Es hat ihn so gestört.
Sie war so lieb nicht zu sagen, dass es auch alle anderen sehr störte =;o)
Naja, also kein so großes Wunder - zumal männlichen Frühchen gerne mal ein etwas zickiges Verhalten in der Entwicklung nachgesagt wird. Da muss ich mich halt wohl oder übel in Geduld üben!
Liebe Grüße,
Mohne
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